Am Samstag steht ein 5 Kilometer Winterlauf in meinem Plan. Wir fahren ins schöne Franken, was am ersten Adventswochenende ja mal eine regelrechte Tradition war. Damals haben wir die Tricamp Weihnachtsfeier und der Nikolaus Winterlauf in Forchheim an dem wir am Samstag teilgenommen haben. Am Sonntag haben wir dann alle zusammen noch das Charityschwimmen absolviert, ehe sich die Tricampfamilie dann wieder in alle Himmelsrichtungen verstreut hat. Ob ich am Samstag in Forchheim mitlaufe, oder mir einen anderen hübschen Ort im Frankenland für meinen 5 Kilometer Winterlauf suche, weiß ich nicht. Heute soll ich auf jeden Fall kurz und unangestrengt laufen. Ob das klappt? 

Der Arbeitstag ist ganz verrückt und startet früh. Ich plane deshalb den Lauf in der Mittagspause ein und ziehe mich rasend schnell um. Die Mittagspause ist nämlich heute keine Stunde lang, sondern wegen eines Termins nur 45 Minuten. Im Plan stehen 30 Minuten für das Lauftraining und um mich nicht so krass zu stressen, mache ich schon mal im Kopf nur 20 Minuten draus. Die 10 Minuten weniger Lauftraining werden den Kohl nicht fett machen, aber meine Mittagspause bzw. mein Zeitmanagement deutlich unterstützen. Sobald mein Termin vorbei ist, flitze ich also zum umziehen und dann zack, bin ich auch schon draußen. Ob die Uhr GPS hat, oder nicht, ist mir auch absolut egal.  

Ich trabe los. Erfreulicherweise regnet es nicht und der Schnee, der noch liegt, ist stabil und nicht glitschig. Das Laufen klappt erstaunlich gut, was mich freut. Immerhin war ich jetzt schon eine Weile nicht mehr laufen, sondern verbringe meine Trainingszeit hauptsächlich auf dem Rollentrainer oder auf der Matte. Irgendwie sitzt mir, obwohl ich Mittagspause habe, die Arbeit noch immer im Nacken. Buchstäblich. Obwohl ich gerade noch mitten auf der Laufstrecke bin, plane ich schon die Abläufe, wenn ich zurück komme, damit ich das Meiste aus meiner Mittagspause raushole und alles so gewuppt bekomme, wie ich es brauche. 

Und während ich so über den Ablauf nachdenke, fällt mir auf, dass ich gerade ohne Pulsgurt und ohne Kniebandage unterwegs bin. Was ein großer Mist. Also der Pulsgurt ist mir eigentlich egal. Erstens misst die Uhr auch am Handgelenk Puls und zweitens ist der Puls jetzt für diesen Lauf auch nicht ganz so kriegsentscheidend. Aber es ist total krass, dass ich die Kniebandage vergessen habe! Das ist schlecht. Und dumm. Also beides zu gleichen Teilen. Und garantiert zusammen deutlich mehr, als 100 %, wenn man es detailliert betrachtet. 

Unglaublich, wie dumm das ist!

Ich bin kolossal von mir selbst genervt. Irgendwie bis Anschlag. Ich trage die Bandage seit Jahren! Immer zum Sport, damit ich im Anschluß an das Training keine  Schmerzen habe. Wie kann ich die denn heute bitte einfach so vergessen? Es ist, als hätte ich mein Hirn daheim gelassen. Unglaublich. Wie kann das passieren? So routiniert bin ich im Anziehen meiner Laufklamotten also anscheinend doch nicht. Ich trabe nun also heim. Zwar schmerzfrei, aber mit einem schlechten Gefühl. Die Schmerzen treten nämlich nie während der Aktivität auf, sondern immer erst im Anschluß. Ich weiß jetzt also schon, dass der Nachmittag und Abend richtig blöd werden. 

Schmerzen sind immer doof und wie erwartet verläuft der Rest des Tages dann auch entsprechend. Natürlich absolut hausgemacht und extrem dämlich. Ändern lässt es sich aber nicht, also kann ich nur hoffen, dass ich nicht noch mal so blöd bin und ohne Bandage loslaufe. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.