Mit dem Rad ins Büro fahren, ist mein absoluter Favorit. Kein Vergleich zur Fahrt mit dem Auto und natürlich auch nicht zu einem Trip mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf dem Rad kann ich die etwas mehr als 30 km lange Fahrtstrecke richtig genießen. Die Vorbereitung für die Fahrt zur Arbeit klappt mittlerweile auch gut und ich würde sogar von einer Packroutine sprechen. Heute fahre ich mal wieder mit dem Rad ins Büro. Die Termine auf der Arbeit und auch die privaten Termine nach Feierabend passen dafür perfekt. Denn wenn ich mit dem Rad fahre, dann bin ich natürlich etwas länger unterwegs, als wenn ich mit dem Auto ohne Stau pendle. Zwar ist täglich Stau, aber ich versuche regelmäßig den bestmöglich zu vermeiden. 

Das klappt natürlich nicht immer.

Ich freue mich sehr, dass das Radpendeln aber heute mal wieder gut in den Tagesplan passt! Meine Arbeitstasche mit Laptop Mittagessen, Papieren, Telefon und Schlüssel habe ich schnell gepackt. Eigentlich muss ich heute früh nur noch meine Lunchbox hineinpacken, dann steht die Tasche fertig zur Abfahrt. Meine Klamotten kommen ja in meine zweite Tasche. So habe ich etwas Struktur und eine Tasche, nämlich, die, mit den Regenwechselklamotten zum Radfahren, dem Tagesoutfit und dem Radschloss, die kann am Fahrrad verbleiben. Mit an den Schreibtisch muss ich dann nur die Laptoptasche nehmen. Für mich passt diese Aufteilung hervorragend. Ob ich eine Tasche, oder zwei Taschen am Rad auf dem Gepäckträger transportiere, macht für mich vom Handling her keinen Unterschied. 

Die Tasche, in der ich meine Kleidung transportiere, habe ich mittlerweile mit entsprechenden Packing Cubes aufgeteilt. So komme ich vor allem an die Regenkleidung super schnell, wenn es notwendig ist, weil ich einfach nur die entsprechende Innentasche zücke und alles drin ist. Die Tasche kann ich dann wieder schließen und der Rest bleibt trocken. Auf der Arbeit nehme ich mir die Innentasche mit der Alltagskleidung mit in die Umkleide und muss nicht viel schleppen. Für mich wirklich die perfekte Lösung. Nach dem Umziehen schnappe ich mir nur meine Arbeitstasche, baue sie kurz zum Rucksack um und spaziere zum Schreibtisch. 

Meine Fahrtstrecke ist heute wunderbar leer. So früh morgens sind meistens Autofahrer unterwegs, aber kaum Fahrräder. Bis auf 5 Kilometer führt meine Strecke komplett auf baulich getrennten Radwegen entlang. Ich fahre meistens sogar so weit abseits vom Verkehr, dass ich die Autos noch nicht mal sehen kann. Grossartig! Fahrradfahrer sind nämlich für viele Autofahrer eine regelrechte Bedrohung. Nicht selten werde ich, wenn ich knapp über 30 km/h fahre, in der 30er-Zone überholt. Weil der Autofahrer auf keinen Fall hinter mir herfahren möchte. Warum auch immer. Auf baulich getrennten Radwegen kann es trotzdem blöd zu fahren sein, wenn viele Radfahrer unterwegs sind. In Stoßzeiten sehe ich manchmal 30 Radfahrer neben den Autos an einer Ampel stehen. 

Das ist zu eng. Dafür sind die Städte hier doch nicht wirklich ausgelegt.

In Kopenhagen, wo ich oft beruflich bin, ist die Masse der Radler kein Problem. Die Radwege dort sind deutlich breiter, als hier, wo der Radstreifen eben ein notwendiges Übel scheint und oftmals extrem schmal eingezeichnet ist. Gefühlt haben wir hier noch viel Luft nach oben, oder? Auf meinem Heimweg merke ich, als ich die Frankfurter Innenstadt erreiche, dass ich dann Feierabend mache, wenn alle Feierabend machen. Es sind wirklich unheimlich viele Radfahrer unterwegs. Ich nehme auf dem Heimweg deshalb ordentlich Geschwindigkeit raus und überhole nur selten, wenn jemand wirklich viel zu langsam fährt. Ansonsten schwimme ich so im Radpendlerstrom mit, bis ich irgendwann wieder so einsam bin, dass ich Gas geben kann. 

Meine Rückfahrt ist deshalb heute etwas langsamer, als die Hinfahrt. Dafür habe ich jeglichen Überholstress, krasse Bremsmanöver oder genervtes abbremsen und wieder beschleunigen vermieden. Und das ist viel wert. Ich komme so zwar müde, aber extrem zufrieden daheim an. Was will man da bitte mehr? Eben.