Wenn es um das Schwimmtraining geht, dann schreibt der Coach mir die Zeit auf, die ich im Wasser verbringen soll und die Marschrichtung. Das bedeutet, in welchem Pulsbereich ich unterwegs sein soll, weiß ich. Passend dazu wähle ich mir dann immer einen Trainingsplan aus. Ich habe einen Stapel Pläne vom Coach und derzeit natürlich auch die Pläne von Tri it Fit zur Auswahl. Die Pläne von Tri it Fit weite ich immer ein bisschen aus, einfach, weil die Länge mir oft zu kurz ist. 

Techniktraining

Das liegt nicht daran, dass ich ein krasser Schwimmer bin, der Trainingsplan setzt eben vor allem auf die Verbesserung der Kraultechnik und hat deshalb weniger Strecke drin. Meine Schwimmtechnik trainiere ich gerne. Allerdings brauche ich eine gute Mischung zwischen Technik und Strecke, damit ich selbst zufrieden bin. Es ist bei mir nicht damit getan, dass ich einfach nur den Plan abarbeite. Ich verstehe, dass manche Übungen wichtig sind und Techniktraining unbedingt seinen Sinn hat. Jedes Training ist bei mir aber auch dazu da, die Seele baumeln zu lassen. 

Immerhin ist trainieren und Athlet sein nicht mein Beruf. Ich verdiene mein Geld am Schreibtisch und nutze jedes Training deshalb dazu, Abwechslung zu haben. Natürlich will ich auch besser werden, damit meinem Start beim IRONMAN 70.3 Duisburg dieses Jahr nichts im Wege steht, trotzdem oder gerade deshalb, ist Seele baumeln lassen auch immer eine wichtige Sache. Wenn der Kopf zu voll ist, dann kommt mir ein Schwimmtraining immer sehr gelegen. Denn nach dem Technikteil, wenn es um das Streckenschwimmen geht, brauche ich meinen Kopf kaum mehr. 

Unterwasserphase des Kraularmzugs beim Schwimmen von vorne fotografiert

Die Streckenabschnitte, auf dem Plan, entspannen mich. Meine Uhr* zählt die Bahnen und ermittelt die Distanz, sodass ich mir auch keine Gedanken über das Zählen machen muss. Und wenn ich mal 50 oder 100 Meter zu viel geschwommen bin, dann ist das für mich auch kein Weltuntergang. Klar, wird sich jeder Trainingsplanschreiber diesbezüglich ganz genau etwas gedacht haben. Sonst würde ja auch so einem Trainingsplan einfach „Schwimm, was Du möchtest“ stehen. Aber zu viel Verbissenheit ist nicht meine Sache. Zumindest nicht, beim Schwimmtraining nach einem anstrengenden Arbeitstag. 

Auch mit genauer Trainingsplanbefolgung gewinne ich keinen Blumentopf.

Ganz sicher kann ich mir natürlich nicht sein, aber ich bin davon überzeugt, dass mir eine 100 %-ige Ausführung des Trainingsplans oder meine entspannte Ausführungsvariante, die ich derzeit mache, keinen gravierenden Unterschied in Duisburg auf der Schwimmstrecke bescheren wird. Selbstverständlich habe ich keine Möglichkeit, den Unterschied festzustellen. Ich verlasse mich deshalb einfach darauf, dass mir auch Ende August 1 Minute Schwimmzeit mehr oder weniger total egal sein werden. Hauptsache, ich komme gesund aus dem Wasser raus. 

An der Minute weniger kann ich ja dann immer noch arbeiten. Und wenn es mir dann darauf ankommt, dann ist es sicherlich auch sinnvoll einen Trainingsplan genau zu befolgen, oder sogar mit einem Trainer zu arbeiten, der am Beckenrand steht, oder mit im Becken ist. Aber jetzt liegt der Fokus erst mal auf dem Training für Duisburg dieses Jahr und dann können wir im Anschluss immer noch schauen, was dann passiert.