In der Nachbarschaft bei uns im Dorf gibt’s direkt ein Freibad. Zusätzlich haben praktisch alle Nachbarn, die auch einen Garten haben, einen eigenen Pool. Manch einen Whirlpool, der bei sommerlicher Hitze nicht unbedingt viel Sinn macht, manche eher einen Pool zum Planschen und andere richtige große Pools, in denen Schwimmen funktioniert. Vor allem natürlich „angeleintes“ Schwimmen oder Schwimmen mit Gegenstromanlage. Wir haben keinen Garten. Tatsächlich habe ich aber schon oft darüber nachgedacht, dass ein Garten toll wäre, nur um darin einen Pool mit Gegenstromanlage aufzubauen.

Was mich am Schwimmen nämlich am meisten nervt, ist die Logistik, die drumrum liegt. Ohne die Schwimmen also gar nicht möglich ist. Das heißt also Tasche packen, zum Schwimmbad fahren, Parken oder Rad anschließen, Eintritt, umziehen und dann viele andere Leute auf der Bahn. Außer dem Schwimmen selbst nervt mich alles andere kolossal. Ich wäre also mehr als dankbar, wenn ich eine andere Möglichkeit hätte. Zum Beispiel so einen coolen Endless Pool. Das wäre es doch. Natürlich einfach draußen, im Garten, beheizt, damit ich den ganzjährig nutzen könnte und fertig. Raus aus dem Haus, rein ins Wasser. Keine Logistik und einfach schwimmen. 

Immer das, was man nicht hat, malt man sich ja in den schönsten Farben aus. Natürlich würde ich dann mindestens viermal die Woche schwimmen gehen. Vor der Arbeit, weil es einfach so praktisch wäre. Ob das dann wirklich passieren würde… wer weiß das schon? Tatsächlich bin ich aber heute in einer fast perfekten Situation, weil die Nachbarfamilie einen Pool im Garten stehen hat und ich darin schwimmen kann. Und das, obwohl der Coach für heute einen Ruhetag verordnet hat. Aber bei 38°C zählt schwimmen im nachbarschaftlichen Pool wohl kaum als Trainingseinheit. 

Vielleicht ein ganz kleines bisschen? Nein. Auch kein kleines bisschen. Es handelt sich hier um kurze Technikeinheiten, spielerisches rumstehen und sanftes abkühlen. Mehr nicht. Trotzdem ist die Poolabwechslung herrlich und ich biete mich selbstverständlich an, den Pool der Nachbarn während des Sommerurlaubs zu nutzen. Wenn so einem Pool langweilig wird, dann ist das ja auch nichts. Und mit einem Gurt um den Bauch kann ich hier sicherlich ganz hervorragend schwimmen, während im Freibad in den Ferien die Hölle los sein dürfte. 

Wenn ich mir das so gegenüberstelle, dann ist dem Schwimmen auf der Stelle in der direkten Nachbarschaft, ohne viel Logistik, doch ziemlich viel abzugewinnen. Viel mehr, als einem vollen Freibad, in dem Schwimmer, wie ich, in der absoluten Minderheit sind. Wer geht schon ins Freibad, um da geordnet seine Bahnen zu schwimmen? Genau. Die Minderheit.