Mittwoch ist mein Schwimmtraining immer entspannt. Erfreulicherweise entpuppt sich Schwimmen am Mittwoch oftmals so, wie einkaufen an einem Dienstag: Es ist kaum was los. Die wenigstens Menschen verbringen ihre Dienstagabende beim Einkaufen und ihre Mittwochabende im Schwimmbad. Hoffentlich ändert sich das nicht, denn bisher ist das jahrelang meine verlässliche Strategie gewesen, um möglichst ohne zu viel Publikum das Eine oder das Andere zu tun. Entspanntes Schwimmtraining ist der wahre Luxus beim Sport. Es gibt viele Luxusthemen, aber Einsamkeit und Ungestörtheit werden nicht immer dazu gezählt. 

Dabei ist das der einzig wahre Luxus.

Ungestört im Schwimmbad seine Bahnen ziehen können, alleine auf dem Weg direkt am Main unterwegs sein, ohne andere Menschen, ohne Gedrängel und lange Kassenschlangen einkaufen gehen. Wann ist man denn heutzutage mal alleine? Eben. Ich bin heute im Schwimmbad natürlich auch nicht alleine. Das wäre ja auch etwas zu viel verlangt. Aber heute sind nur wenige im Becken und die, die schwimmen, haben sich gut sortiert. Das ist ja auch oftmals eine Kunst. Sich richtig einzusortieren. Oftmals macht genau das ein Regelwerk für uns, oder die Gesellschaft. Wenn es aber um die Beurteilung der eigenen Leistungsfähigkeit geht, dann hilft uns keiner. 

Richtig einsortieren – eine Kunst

Beim Schwimmen sortiert man sich sinnvollerweise nach Leistungsfähigkeit auf die Bahnen ein. Man rottet sich also mit denen zusammen, die ungefähr gleich schnell schwimmen. Sonst wird man schnell zum Hindernis und das wird dann schnell wie am Main, wo ein Hund, oder ein Kind den ganzen Verkehr aufhalten, wenn sie mitten auf dem Weg unterwegs sind, statt am Rand. Das heißt nicht, dass der Weg nicht für alle da ist. Flüssiger läuft es trotzdem, wenn man sich ein bisschen sortiert. Das ist auf der Autobahn ja auch nicht anders. Heute sind die Schwimmer gut sortiert und so hüpfe ich auf eine Bahn, auf der ungefähr meine Geschwindigkeit gekrault wird und schwimme mich ein. 

Seine eigene Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen, ist nicht für jeden einfach. Man merkt das auch oft bei Laufveranstaltungen, wo sich langsame Läufer viel zu weit vorne aufstellen. Oder beim Triathlon, wo man seine Schwimmzeit beschönt, um weiter vorne zu starten, und dann überschwommen wird. Sich realistisch einzuschätzen, ist also nicht so leicht. Auf meiner Bahn klappt das heute erfreulich gut und so beginne ich nach dem umfangreichen Einschwimmen mit dem letzten Trainingsplan im Technik & Konditions Schwimmtraining von Tri it Fit. Über die letzten Wochen habe ich mich durch die beklemmende Hallenbadromantik mit dem Trainingsplan gehangelt. 

Die letzte Einheit im Tri it Fit Schwimmtrainingsplan beinhaltet ein Testschwimmen. Ich schwimme heute also einen 1.000 Meter Test. Das hätte ich mal vorher wissen sollen. Ich habe mir den Plan für heute nicht angeschaut. Meine Hilfsmittel hätte ich also daheim lassen können. Aber gut. Die sind die Schwimmbadlust ja gewöhnt… dann nehme ich sie also später wieder trocken mit heim. Auch ok. Mein Einschwimmen ist deutlich länger, als die 200 Meter, die im Plan stehen. Einfach deshalb, weil ich mit dem Einschwimmen auch immer ein bisschen in meine Schwimmroutine und in den Bewegungsablauf abtauche. Das heißt, ich wechsle zwischen den Schwimmstilen und hänge dann einfach noch mal 200 Meter Kraulen dran. 

Techniktraining

Beim Technikteil bin ich komplett ohne Hilfsmittel unterwegs. Die liegen ja auch nicht in Reichweite, sondern werden nicht nass. Im Tri it Fit Trainingsplan ist allerdings genügend Kreativität mit drin, dass ich die Technik auch prima ohne Hilfsmittel absolvieren kann. Den Pinguin habe ich mittlerweile lieb gewonnen. Die Übung kannte ich bisher als Baumstamm, was natürlich wesentlich langweiliger klingt. Und wer wäre schon gerne ein Baumstamm? Eben. Der 1.000 Meter Test, der nach dem Techniktraining im Plan steht, wird durch einen kreativen Mitschwimmer gestört. Der wechselt auf einmal vom Kraul zum Rückenschwimmen und kommt dadurch natürlich um einiges langsamer voran, als vorher. 

So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Aber gut. Der Mitschwimmer weiß natürlich nichts von meinem 1.000 Meter Test und er findet sein Rückenschwimmen sicherlich auch total angebracht. So ist das in einem Miteinander eben. Kein Problem. Ich schwimme trotz Widrigkeiten schneller, als im November, was ich großartig finde. Ich bin deshalb keine Rakete und auch kein U-Boot. Aber ich bin ganz gut unterwegs. Eine signifikante Verbesserung meiner Schwimmzeit im Kraichgau damals habe ich noch nicht im Blick, aber bis Duisburg sind es ja auch noch ein paar Monate Trainingszeit. 

Das Ausschwimmen verläuft dann wieder erstaunlich unspektakulär und mittlerweile bin ich auch fast alleine auf der Bahn. Der einzige Mitschwimmer, der sich hier immer noch aufhält, quatscht am Beckenrand. Das ist wirklich ein sehr entspannter Abschluss für mein heutiges Schwimmtraining. Mein Fazit zum Tri it Fit Trainingsplan überlege ich mir während ich aus dem Becken klettere und unter der Dusche stehe. 

Fazit

Lotta und Schorsch richten sich mit Tri it Fit oftmals an Triathlon Anfänger. Die Wenigsten starten ihre Triathlonkarriere mit einem umfangreichen Schwimmhintergrund in den Muskeln. Schwimmen können und gut schwimmen können sind zwei vollkommen unterschiedliche Zustände. Der Tri it Fit Schwimmtrainingsplan ist über 8 Wochen bei zweimal schwimmen pro Woche aufgebaut und gut beschrieben. Gerade als Schwimmanfänger sind Schwimmpläne oft ein Buch mit sieben Siegeln, weil die verschiedenen Technikübungen nicht bekannt sind.

Beim Tri it Fit Schwimmtrainingsplan  sind die Übungen herrlich benannt und prima beschrieben. Gerade auch, wenn sich neue Begriffe eher weniger gut einprägen. Wenn man etwas neu lernt, dann helfen einem oft Eselsbrücken. Die Beschreibungen kann man dank perfektem Format übrigens mit dem Trainingsplan zusammen an den Beckenrand legen. Für den Fall, dass man doch noch mal etwas nachlesen muss. Obwohl die kreative Benennung der Technikübungen sicherlich auch gut hilft, um sich zu merken, dass gemacht werden soll. 

Die Länge der Trainingspläne ist absolut Anfänger-tauglich. Das kommt natürlich darauf an, wie sehr Schwimmanfänger man ist. Wer nur Brustschwimmen kann, wird mit dem Plan kein Kraul lernen. Wenn man aber nicht gut kraulen kann und schneller werden oder mehr Ausdauer aufbauen möchte, der kann das in den 8 Wochen zum positiven hin entwickeln. Wer schon ganz gut schwimmen kann und selten nach Schwimmplänen schwimmt, der kauft sich mit den Trainingsplänen viel Abwechslung im Becken. Und Abwechslung tut auf jeden Fall gut, wenn es um regelmäßiges Kacheln zählen geht. 

Für mich waren die Schwimmpläne oft zeitlich zu kurz. Der Coach hat regelmäßig mindestens 60 Minuten Schwimmen in den Plan geschrieben und die oft unter 2.000 Meter reichen dafür längst nicht aus. Ich habe deshalb oft auf eigene Faust verlängert. Das heißt, ich habe jeden Teil des Trainingsplans einfach erweitert. Mehr einschwimmen, mehr Technik, mehr Hauptserie und mehr Ausschwimmen. Das hat für mich prima funktioniert. So wird der Trainingsplan auch Mitteldistanz oder IRONMAN Athlet-tauglich. Abwechslung freut jeden Athleten, da können wir ehrlich zueinander sein.