Sind Frauen einfach kleine Männer und können deshalb einfach genauso wie Männer trainieren und essen?  Der Klappentext vom Buch Peak-Performance für Frauen – Wie Sie Ernährung und Fitness perfekt auf den weibliche Organismus abstimmen von Dr. Stacy T. Sims trifft es bereits voll auf den Punkt. Weil man es eben jahrelang nicht besser wusste, haben Frauen einfach alles genauso gemacht, wie Männer. Trainings technisch macht das nicht immer Sinn. Das Buch Peak-Performance für Frauen wurde mir vom Unimedica Verlag als Rezensionsexemplar zugesendet. Ich habe es mit großem Interesse durchgelesen. Die 350 Seiten vergingen wie im Flug, was ja oft so ist, wenn man ein Thema interessant findet.

Frauen sind einzigartig und keine kleinen Männer.

Allerdings ist das, was sie von Männern unterscheidet, natürlich ganz wesentlich. Das sollte eigentlich eh klar sein, aber gerade, wenn es um die Gestaltung von Trainingsplänen geht, scheint das selten berücksichtigt zu werden. Erst in der letzten Zeit kommt zyklusbasiertes Training etwas mehr ans Licht. Es kann natürlich sein, dass Frauen das in Wirklichkeit mit ihren Trainern schon viel länger gemacht haben. Ich habe das allerdings nicht mitbekommen. Um so wichtiger, dass das nun von einigen Profisportlerinnen entsprechend beleuchtet wird. Auch, dass sich so ein Buch, wie Peak-Performance für Frauen auf vielen Seiten mit genau dem Thema befasst, ist ein gutes Zeichen. Das Buch bearbeitet nicht nur die weibliche Physiologie über die unterschiedlichen Lebensphasen, sondern gibt auch fachkundig Informationen dazu fit zu werden.

Gerade wenn die Unterschiede oder Besonderheiten der Geschlechter in Training, Ernährung und Regeneration berücksichtigt werden, kann jeder, egal ob Frau oder Mann, absolute Höchstleistungen erbringen. Unterschiede sind von der Natur mit Absicht gestaltet worden, wir sollten also dafür sorgen genau darauf abgestimmt zu agieren um uns wohl zu fühlen.

Im Buch wird mit starken Worten gearbeitet. Peak-Performance für Frauen richtet sich an alle, die ganz offensichtlich etwas bewegen und erreichen möchten. Das erste Kapitel nennt sich „Kampf der Geschlechter“ und weiter geht’s mit dem „Beherrschen des Menstruationszyklus“. Das sind klare Ansagen. Und auch die Bilder, die den Leser durch das Buch hindurch begleiten, zeigen kämpferische Frauen. Es geht hier mit jedem einzelnen Wort darum, ein Ziel zu erreichen. Kämpferisch, entschlossen und gut informiert. Denn nur, wer das entsprechende Wissen an der Hand hat, kann sinnvoll etwas ändern und die physischen Eigenschaften von Frauen perfekt nutzen.

Wissen ist Macht – gerade wenn es um den Zyklus geht

Gerade das spezifische Wissen, zum Beispiel zur Leistungsfähigkeit in den verschiedenen Zyklusphasen einer Frau, ist besonders ausführlich beschrieben. Hier wird mit zusätzlichen Schaubildern und grafischen Darstellungen gearbeitet. Und die Menopause verdient ein komplettes Kapitel. Das Buch ist hier wirklich sehr detailliert und spezifisch. Es macht aus den Themen, die Frauen beschäftigen, die aber in der Gesellschaft noch immer oft Tabuthemen sind, kein Geheimnis. Alles wird klar be – und durchleuchtet, was ich großartig finde. Peak-Performance für Frauen dient da auch als Nachschlagewerk.

Ein weiteres, sehr umfangreiches Kapitel, widmet sich der starken Körpermitte. Besonders schön finde ich hier den Hinweis,  dass ich als Frau den Löwenanteil meiner Kraft und Stabilität aus meinen Hüften generiere. Das ist toll, weil gerade die Hüften bei Frauen aller Altersklassen und Herkünfte oftmals als unschön, zu ausgeprägt und störend betitelt werden. Breite Hüften, die für Frauen einfach absolut normal sind, sind in unseren Köpfen eben oftmals zu breit und wir wünschen uns schmaler zu sein. Um stabil und flexibel zu werden und zu bleiben gibt’s im Buch entsprechende Übungsvorschläge. Erfreulicherweise wird hier das Rad allerdings nicht neu erfunden. Tatsächlich ist es aber so, dass in Peak-Performance die mir durchaus bekannten Übungen gut zusammengefasst sind.

Übungen und Ernährung für Sportlerinnen

Vor allem auch der Hinweis, dass ein Training mit Gewichten angebracht ist, finde ich interessant, ehe es in den Bereich Ernährung geht. Peak-Performance bearbeitet im dritten Teil des Buches dann nämlich noch die Nährstoffaufnahme, also das Essen. Vor allem ist natürlich die sportspezifische Versorgung des Körpers interessant. Hier glaube ich allerdings, dass jeder Sportler, egal, ob Mann oder Frau, mit einer persönlichen Ernährungsberatung besser bedient ist. Pauschalangaben aus einem Buch einfach auf den eigenen Organismus zu übertragen mag für die Mehrheit der Menschen passen, aber garantiert nicht für alle.

Nachdem das Buch* mit einem Kapitel zur Regeneration zum Abschluss kommt, gibt’s im Anhang noch ein paar Rezepte. Die wurden zum großen Teil von Hannah Grant aus dem „The Grand Tour Cookbook*“ übernommen. Und Hannah Grant weiß ja bekanntlich, wie man Sportler erfolgreich, nahrhaft und lecker bekocht. Nachkochen lohnt sich da also, davon bin ich überzeugt.

Fazit zum Buch

Peak-Performance für Frauen von Dr. Stace T. Sims ist ein lesenswertes Buch für Frauen aller Altersklassen. Ich finde, das Buch ist interessant, egal ob man für einen Triathlon oder einen Lauf trainiert. Oder auch einfach nur so ein gutes Training absolvieren möchte. Es klärt viele Mythen und stellt absolut klar, dass Frauen eben keine kleinen Männer sind. Das trifft den Nerv der Zeit und vermittelt wichtiges Wissen für Frauen jeden Alters, egal ob sportlich, oder nicht!