Ein Laufkrimi

Beim Frankfurter Halbmarathon habe ich gleich neben dem Stand vom Frankfurter Laufshop ein Buch gekauft. Einen Laufkrimi. Der Zeugwart brachte mir erst einen Flyer, der mich neugierig gemacht hat und dann bin ich zum Autor und habe den Klappentext von Schrödingers Kasten gleich selbst durchgelesen. Markus Heidl ist auch Blogger, schreibt für den LaufReport und hat mit Schrödingers Kasten schon sein zweites Buch geschrieben. Das erste Buch gab es beim Frankfurter Halbmarathon nicht zu kaufen, weshalb ich mit dem Laufkrimi als erstes Werk losgelegt habe. 

Die letzten Wochen waren etwas fordernd, weshalb ich für die knapp 300 Seiten ungewöhnlich lange gebraucht habe. Besonders schön finde ich, dass ich praktisch jede Straße oder Örtlichkeit die im Buch erwähnt wird, kenne. Der Laufkrimi spielt nämlich auf den meisten Seiten im Rhein-Main Gebiet. Die angehende Staatsanwältin Kaisa absolviert ihr Referendariat in Offenbach. Sie wohnt in Neu-Isenburg und läuft durch Feld, Wald und Wiese Rundrum. Genau da, wo ich oft mit dem Rad unterwegs bin.

Ein ganzer Monat

In Schrödingers Kasten erzählt Autor Markus Heidl einen ganzen September lang, über Kaisa’s Training und einen Fall, der bei ihren Offenbacher Kollegen und ihr auf dem Tisch landet. Spannend, wie die Polizei in ihren Ermittlungen vorgeht und die Schlinge um den Täter über die Wochen hinweg immer enger gezogen wird. Und dann kann ich als Leser die finalen Trainingseinheiten von Kaisa für ihren Start beim Berlin Marathon am Monatsende verfolgen. Gerade als Läufer oder Triathlet sagt einem das natürlich etwas, was es umso interessanter macht. 

Die junge Staatsanwältin ist eine fleißige und begabte Läuferin, die außerdem in ihrem Beruf so richtig aufgeht. Ihren Arbeitsalltag bewältigt sie in dem September, in dem wir sie begleiten dürfen, beeindruckend spritzig und motiviert. Man glaubt ihr gleich, dass ihre Berufswahl ein Treffer ins Schwarze gewesen ist. Eben einfach genau ihr Ding. Und ebenso verhält es sich mit ihrer Liebe zum Laufen. Sie läuft nicht nur super schnell, sie genießt es auch, ist motiviert, engagiert und kann beim Laufen richtig abschalten. All das, was Läufer am laufen lieben, wird in Schrödingers Kasten perfekt beschrieben. 

Zusätzlich zur Läufergeschichte kommt in Schrödingers Kasten natürlich noch der Kriminalfall hinzu, der erklärt und gelöst werden möchte. Wie die Polizei an so ein Thema rangeht, was es für Zufälle oder Verwirrungen gibt und wie schnell es zu einem Polizeigroßeinsatz kommen kann, weil eine Gefahrenlage praktisch aus dem Nichts entsteht, ist dabei auch total spannend. Der Berlin Marathon ist das Trainingsziel der angehenden Staatsanwältin Kaisa und wird im Buch ganz am Ende auch noch zu einem Spannungshöhepunkt. Vor allem, wenn man als Läufer schon mal bei so einer großen Veranstaltung am Start war und dort vielleicht auch einen Kasten in der Zuschauermitte entdeckt hat. 

Fazit

Schrödingers Kasten findet Ihr hier* online und natürlich gibt’s das Buch auch in Eurer Buchhandlung vor Ort. Von mir gibt es für den Laufkrimi eine Leseempfehlung. Das Buch ist kurzweilig geschrieben, die Begeisterung für das Laufen kommt nicht zu kurz und die Ermittlungen sind spannend erzählt. Markus Heidl hat einen sehr angenehmen, mitreissenden Schreibstil. Auf keiner der knapp 300 Seiten wird es in Schrödingers Kasten langatmig. Jede Seite lohnt sich. Mir hat natürlich besonders die Heimatnähe der Geschichte gefallen. 

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