von Andreas Niedrig

Vom Junkie zum IRONMAN* beschreibt die Lebensgeschichte von Andreas Niedrig und wurde als Film „Lauf um Dein Leben“ bereits 2008 im Kino gezeigt.  Das Buch ist also schon ein bisschen in die Jahre gekommen. Die Geschichte ist dennoch packend. Jetzt, wo die Tage demnächst wieder kürzer werden, stelle ich es Euch vor, für den Fall, dass neuer Lesestoff gesucht wird. Andreas Niedrig wurde beim Aufschreiben seiner Lebensgeschichte von Jörg Schmitt-Kilian unterstützt. Eine Lebensgeschichte, die extremer kaum sein könnte und deshalb besonders lesenswert ist. 

Im Buch geht’s um die Drogensucht von Andreas Niedrig. Drogen, von denen ein Süchtiger eben niemals genug haben kann, und die es oft schaffen ein Leben komplett zu zerstören. Vor allem dann, wenn die Welt einen ganz alleine lässt. Bei Andreas Niedrig war das zum Glück anders und so hatte er die Chance Jörg Schmitt-Kilian seine Lebensgeschichte zu erzählen. Das Buch kam im Juni 2007 raus und wird seit dem, nicht nur von Triathleten, verschlungen. Andreas Niedrig hat es nämlich nach seiner Drogenkarriere geschafft das Ruder rumzureißen. Er ist nicht nur von den Drogen losgekommen, sondern wurde zum Triathlet. 

Von den Drogen zum Sport

Er wurde sogar ein sehr erfolgreicher Triathlet und brach bei seinem ersten IRONMAN gleich den Weltrekord des schnellsten IRONMAN – Einsteigers weltweit. Was eine faszinierende Entwicklung! Ein erfolgreicher Triathlet zu werden, der viele Jahre in der Weltspitze mitmischt, ist nach so einem Drogenmissbrauch sicherlich nicht das Wahrscheinlichste. Andreas Niedrig hat in seiner Zeit als Drogensüchtiger, die bereits mit 12 Jahren und einem Joint begann, viel Härte auf der Straße kennengelernt. Die blieb ihm für seine Sportkarriere erhalten und so konnte er gleichzeitig sportliche Höchstleistungen bringen und doch immer fühlen, nicht alles gegeben zu haben. 

Die Gliederung des Buches ist gut gemacht und hilft, dass mich die Lebensgeschichte von Andreas Niedrig wirklich packt. Angefangen von den Stationen einer Drogenkarriere, die so detailliert geschildert werden, dass ich das Gefühl habe, dabei gewesen zu sein, geht’s mit der Erkenntnis weiter, dass es für das Leben nie zu spät ist. Was ein absolutes Glück, dass die Therapie, in die sich Andreas Niedrig begeben hat, erfolgreich verlaufen ist. So kehr er zurück ins Leben und seine Geschichte wendet sich dem Triathlon zu. Gerade für Triathleten wird das Buch jetzt zusätzlich spannend. 

Sportgeschichten

Geschichten über den eigenen Sport zu lesen, macht immer Spaß. Wenn es um das Leben eines Profisportlers geht, dann lese ich solche Bücher umso lieber. Ganz besonders interessant ist so eine Geschichte natürlich, wenn es sich um solche Extreme handelt. Vom gefährlichen Drogenkonsum zum IRONMAN nach Hawaii, das ist schon sehr weit auseinander. Denn zur IRONMAN Weltmeisterschaft nach Kona schaffen es nicht viele, schon die Qualifikation ist kein Zuckerschlecken. Andreas Niedrigs Geschichte ist einfach faszinierend und eine Geschichte vom Durchhalten, nicht aufgeben und dranbleiben.  

Als Triathlet gibt’s auch für Andreas Niedrig Höhen und Tiefen. In seinem Leben nach der Drogenkarriere ist nicht alles Gold, was glänzt, denn natürlich werden die Medien auf den Durchstarter aufmerksam und machen ihn über Nacht zum „Junkie der Nation“. Es folgen Verletzungen und schlussendlich sein Abschiedsrennen aus dem Triathlonzirkus. Das Buch endet vor der Ausstrahlung der Verfilmung. Das Leben von Andreas Niedrig geht erfreulicherweise weiter. Er macht bis heute bei Triathlon Veranstaltungen mit und wird 2015 beim IRONMAN Kopenhagen noch mal Dritter. Für die IRONMAN Weltmeisterschaft 2020 in Kona auf Hawaii qualifiziert er sich beim IRONMAN Cozumel. Die ist dann wegen Covid-19 leider verschoben worden und der Nachholtermin steht noch aus. 

Das Buch „Vom Junkie zum IRONMAN“ ist im Heyne Verlag erschienen. Es ist im stationären Buchhandel oder online* für 8,99 EUR erhältlich. Wer auf der Suche nach einer packenden, aufrüttelnden und zugleich motivierenden Lektüre ist, dem kann ich es ans Herz legen.