Natürlich hat praktisch jeder Athletenhaushalt eine Matte daheim. Egal in welcher Sportart, der Besitz einer eigenen Fitnessmatte scheint irgendwie obligatorisch. Ehe ich auf dem Fußboden rumliege, lege ich halt eine Matte drunter. Ich habe das Jahrelang mit einer Fitnessmatte aus dem Dekoladen Depot gemacht. Die war mal für 10 EUR im Angebot und hat ihren Zweck gut erfüllt. Wir haben auch mal bei Decathlon Matten mitgenommen, weil wir dachten, dass es nicht schadet, eine zweite zu haben. Leider waren die Versuche meist so, dass die Matten auf unserem Fliesenfußboden richtig rumgerutscht sind. Das ist natürlich recht Unfall-anfällig gewesen und deshalb sind die dann verschenkt oder anderen Zwecken zugeführt worden. Um jetzt also in meinem aktuellen Yoga Challenge Experiment gut mitmachen zu können, griff ich zur Fitnessmatte. Natürlich. Etwas anderes habe ich ja nicht zur Hand gehabt. Und außerdem ist die mit ihrem Blättermotiv auch total passend zum Yoga Thema.

Also zumindest in meinem Kopf.

Schon in meiner Kindheit hat meine Mutter oft gesagt, dass man etwas nur richtig ausprobieren kann, wenn die Ausrüstung stimmt. Also wenn ich mit einem schrottreifen Fahrrad unterwegs bin, dann erlebe ich das Rad fahren nicht so, wie es sein kann. Und vielleicht verliere ich dann die Lust daran, obwohl es mir mit einem richtig guten Rad vielleicht Spaß gemacht hätte. Ich war also nicht so ein Hobby-hopper, sondern habe in meiner Kindheit Ballett gemacht und Klavier gespielt. Beides richtig. Also mit der perfekten Ausstattung. An meiner Fitnessmatte sehe ich in den ersten Yoga Einheiten auch kein Problem. Ich glaube also auch hier, dass ich eine gute Ausrüstung habe. Leider ist das aber nicht der Fall. 

Die günstige Fitnessmatte

Meine Fitnessmatte dient lediglich der Polsterung. Also, dass ich es nicht so hart habe, wenn ich auf dem Boden liege. Sie ist dick, meine ist z.B. aus geschäumten Schaumstoff und sie hat keine separate Unterseite. Das heißt, außer dass auf meiner Matte das Motiv nur auf einer Seite ist, man könnte sie wenden. Sie ist aus einem Stück. Natürlich wende ich sie nicht. Ich habe ja nicht extra dieses hübsche Blättermotiv gewählt, um dann auf eine eierschalenfarbene Fläche zu schauen. Die Fitnessmatte wird auch oft Gymnastikmatte genannt und ich glaube, sie ist deshalb mehr gepolstert, weil man immer automatisch denkt, eine Matte muss gepolstert sein. Also je dicker eine Matte ist, desto besser ist sie. Das zumindest ist in meinem Kopf eine Tatsache.

Wenn ich mich mit Füßen und Händen in meine Blätterdesignmatte stemme, dann dehnt sie sich auseinander. Und ehrlich gesagt, ist das weder beim Fitnesstraining, noch beim Yoga sinnvoll. Zusätzlich ist mir, auch schon beim Athletiktraining, aufgefallen, dass die Matte rutschig wird, wenn ich schwitze. Und gerade Stützen in allen Varianten beim Athletiktraining schwitze ich ordentlich. Auf der Matte wegzurutschen ist für die Übungen total unpassend. Ich hab also immer mit einem Handtuch gegen gearbeitet. Allerdings ist das keine Lösung des Rutsch Problems, sondern nur ein Umgang damit. Mit meinem Start in die Welt des Yogas stelle ich fest, dass meine Matte dafür erst recht nicht geeignet ist. Mit Yoga kommt es regelmäßig zur Stützarbeit und ich schwitze. Barfuß.

Was für Eigenschaften hat eine Yogamatte?

Und im Gegensatz zum Athletiktraining, ist Yoga nicht abgehackt, sondern flüssig in den Bewegungen. Also während ich beim Athletiktraining 20 Kniebeugen zack zack nacheinander absolviere und dabei „The Power“ von Snap vom Rhythmus her passt, findet Yoga anders statt. Ich mache es zwar auch manchmal ruppig, aber nur, weil ich es nicht besser kann. Ich bin da ja schließlich blutiger Anfänger. Einen festen Stand brauche ich trotzdem. Oder gerade deshalb. Es ist für mich und mein immer noch in der Reha befindliches Knie einfach unabdingbar, dass ich nicht wegrutschen kann.

Rutschfestigkeit

Auf meiner Yogamatte, die ich mir nun organisiert habe, rutsche ich nicht. Keinen Millimeter. Die Matte ist ziemlich schwer und hat zwei Seiten. Eine, die überhaupt nicht rutscht, aufgeraut ist und als Unterseite dient. Die ist mit Gummi beschichtet und bewegt sich, egal auf welchem Untergrund, kein bisschen. Und eine Zweite, mit glatter Oberfläche. In den Fotos oben ist es die bordeauxfarbene und man kann die zwei Schichten gut erkennen. Gekauft habe ich diese Matte von Lotuscrafts*. Ich habe mir ein paar Empfehlungen von Yoga-Machenden Freunden geholt und dann nach Bewertungen im Internet geschaut. Die Matte nennt sich dort PURE und kostet rund 65,- EUR. Im Vergleich zu Decathlon oder Tchibo Angeboten ein stolzer Preis, aber mir war die Qualität und die Einsatzmöglichkeit hier wichtig.

Und ich möchte nicht noch weitere 4 Matten kaufen müssen, bis ich zufrieden bin. Dann kommt es mich nämlich irgendwann auch einfach teurer, als wenn ich direkt eine ordentliche gekauft hätte.

Einsatzbereich einer Matte

Für meinen Einsatzbereich: Yoga Videos zu Hause, auf Fliesenboden oder Teppich, bei denen ich viel Stabilität brauche und ordentlich ins Schwitzen komme, ist die Matte einfach super. Und weil ich hoffe, dass Corona irgendwann im Griff ist und ich dann meinen Job nicht mehr nur im Homeoffice ausüben kann, habe ich mir auch gleich eine Reiseyogamatte* dazu bestellt. Ohne wirklich Ahnung zu haben, was das dann für eine ist. Eine Matte, die man gut mitnehmen kann, wollte ich. Die, die ich mir ausgesucht habe, im gleichen Shop, ist faltbar. Das heißt, sie kann im Koffer mitreisen. Und sogar im Handgepäck, weil sie total leicht ist. Für Hotelzimmerfußböden einfach perfekt. Ich habe im Grunde immer etwas Platz um meine Knieübungen oder Athletiktraining im Hotel zu machen. Aber ich lege mir immer ein Handtuch unter, weil Hotelfußböden mir irgendwie in 99,9 % unsympathisch sind. Mit dieser Reiseyogamatte* kann ich mir zukünftig also das verrutschende Frotteehandtuch sparen, und die Abdrücke in meinen Armen und Beinen auch.

Yoga auf Reisen

Ich glaube, dieses extrem dünne Matten Exemplar taugt wirklich nur etwas für Teppichböden. Auf unserem Fliesenboden ist es mir definitiv zu hart. Aber deshalb heißt es ja auch Reise und das passt schon. In den Fotos oben ist das die grüne Matte. Da sieht man schon, dass sie im Prinzip nur aus der Kautschuk Schicht besteht und die gepolsterte Schicht der Bordeauxfarbenen fehlt. Was ich super finde, ist allerdings, dass sie wirklich bombenfest liegt und ich auch hier, wenn ich viel schwitze, überhaupt nicht ins Rutschen komme. Ich glaube, das ist wirklich mein absolutes Hauptkriterium abseits davon, dass sie sich nicht auseinander ziehen lassen und nicht rutschen sollte. Rutschen ist dabei sogar noch gefährlich, wohingegen auseinander ziehen einfach nur kolossal nervt. Und das will ich -vor allem beim Yoga– nicht.

Ratschlag

Meine Matten – Lage ist also klar und ich kann wirklich nur jedem empfehlen, dem Ratschlag meiner Mutter zu folgen und nicht einfach mit irgendwas, was schon irgendwie passt, zu starten. Besser mal etwas ausleihen und mit richtiger Ausrüstung ausprobieren. Dann weiß man auch, ob es einem wirklich gefällt und Spaß machen kann. Sonst bleiben viele Türen verschlossen. Ich glaube zum Beispiel, dass ich mir ansonsten niemals mein Gravelbike gekauft hätte. Und eben auch festgestellt hätte, dass Yoga nichts für mich ist. Es scheint aber so, als wäre es doch was für mich. Zumindest als Dehnprogramm taugt es absolut.