Wir hatten einen sehr schönen Samstag und ehe wir in den Sonntag starten. Heute steht auch die Heimfahrt in den Süden an, da passt ein Lauf vorher perfekt. Wenn alle wach sind, will ich die Zeit mit der Familie verbringen, also habe ich gestern geplant, den Lauf vor dem Frühstück einzubauen. Da erwachen erst noch alle und ich kann meine Runde drehen und verpasse keine Familienzeit. Um noch eine andere Strecke zu entdecken, laufe ich heute in Richtung Düsterdieker Niederung.

Es ist total neblig, diesig und obwohl es laut Garminuhr schon hell ist, fehlt noch etwas Licht. Wenn man sich bemüht, sieht man die Hand vor Augen und natürlich lichtet sich der Nebel etwas, während ich mich anziehe. Gut, dass ich mich für einen weiteren Lauf in der Kälte vorbereitet habe. Es ist zwar nicht richtig kalt, aber durch den Nieselregen sicherlich recht ungemütlich. Bei meiner Laufgeschwindigkeit bin ich auch lieber etwas zu warm angezogen, als eine Idee zu kalt.

Die ersten Meter sind angenehm. Auch wenn es wirklich kühl ist und der Nebel natürlich wenig einladend erscheint, freue ich mich auf den Lauf und bin gespannt, ob ich den Weg gut finde. Mittlerweile wirkt es auch etwas heller, als noch eben, als ich durch das Badezimmerfenster geschaut habe. Besonders weit schauen kann man trotzdem nicht, aber das ist bei neuen Wegen auch nicht immer wichtig. Der komplette Weg ist ja unbekannt, also kann es auch erst mal reichen, dass ich mir die nähere Gegend betrachte, als den Blick in die Weite schweifen lasse.

Ich finde den ersten Abzweig ganz prima, weil er mir gut beschrieben wurde, und laufe am Wald entlang. Hier geht’s hoch und runter, und sicherlich gibt es tolle Ausblicke auf die Düsterdieker Niederung, wenn das Wetter gut ist. Heute genieße ich, dass ich fast 4km am Stück unterwegs bin. Und das, obwohl ich gestern über 7km gelaufen bin. Von dem Vogelschutzgebiet merke ich, trotz Nebel und Nieselregen, einiges. Sehen tue ich die Vögel nicht, aber es wird gezwitschert und gehämmert.

Ein Vogel kennt keinen Sonntag Morgen. Mir begegnen ein paar Walker, die freundlich grüßen und mir entgegen laufen. Ansonsten bin ich mit den Vögeln alleine. Trotz der Nähe zur Kleinstadt, gibt die Natur hier alles, um mich einzulullen. Ich mache eine Gehpause und jogge dann zurück nach Hause. Die Runde war nun etwas über 5km lang. Mit dieser Distanz zusätzlich bin ich im Januar nun mittlerweile deutlich über 100km insgesamt gelaufen. Interessant.

Wieder ganz in der Nähe des Familienhauses biege ich noch mal ab, weil ich mir ein Neubaugebiet ansehen möchte. Hier stehen moderne und traditionelle Häuser dicht an dicht. Platz für Vorgärten oder Grünflächen gibt es kaum. Die Wegführung ist schwierig, zumindest für meinen Orientierungsinn. Ich muß im Anschluß, nach dem Neubaugebiet innehalten und mich mal umsehen, wo ich denn nun hinlaufen muß. Beim anhalten beschlägt meine Brille sofort, was natürlich mit der Orientierung nicht so sehr hilft. Ein Hoch auf die Kontaktlinsen, die ich ansonsten gerne zum Sport trage.