Wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen, ist das tragisch. Ein Zeichen dafür, dass wir trotz allen Lockerungen, immer noch nicht zurück in der Normalität sind. Die „wir bleiben zu Hause Zeit“ ist zwar (im Moment zumindest) ausgesetzt, aber viele Branchen sind noch immer weit entfernt von der üblichen Betriebsamkeit. Bei mir im Job würde es jetzt eigentlich so richtig zur Sache gehen. Die Monatsabschlüsse und ihre Vorbereitungen würden mich viele Arbeitsstunden kosten und zusätzlich wäre ich jedes Wochenende ordentlich beschäftigt. Gerade die Wochenenden wären mit Freunden und Sportveranstaltungen mehr als gut verplant.

Und jetzt? Was ist jetzt? Dank Corona fallen die Sportveranstaltungen aus und die Wochenenden sind deshalb alle anders. Letzte Woche wären wir von Donnerstag bis Sonntag mit dem Ironman Frankfurt beschäftigt gewesen. Diese Woche hätten wir unsere Freunde in Roth lautstark unterstützt. Das passiert nun natürlich nicht. Zwar pilgern wohl viele Triathleten nach Roth, aber das kommt für uns nicht in Frage. Zu viele Menschen auf einem Fleck birgt immer noch das Risiko sich mit dem Corona Virus zu infizieren, und das möchten wir nicht. Wir bleiben also zu Hause. Triathlon ist derzeit leider nicht das Wichtigste.

Endlich Wochenende

Um das Wochenende einzuläuten hat Coach Amy mir für heute den üblichen Freitagslauf aufgeschrieben. Meine Lauftage haben sich in diesem Trainingsplan nicht verändert, seit dem Beginn vor 8 Wochen. Ich lauf nie Mittwochs und bisher auch nie Samstags, obwohl nur der Mittwoch von mir als „nicht verfügbar“ in der Garmin App gekennzeichnet wurde. Freitags hatte ich bisher jede Woche einen Lauf und so war mir also klar, dass ich den heute ebenfalls im Plan haben werde. 2,4km sind als durchgängig Laufen aufgeschrieben. Der Zeugwart soll 45 Minuten laufen. Also starten wir gemeinsam und ich biege einfach früher ab.

Wir laufen heute woanders lang als sonst. Obwohl ich hier schon mal war, als ich über 3km laufen sollte. Etwas Abwechslung ist wirklich toll und noch viel toller ist es, wenn sich die Laufstrecken verlängern und man automatisch seinen Laufradius erweitert. Also da, wo ich früher eben nur mit dem Rad mal vorbei gekommen bin, da kann ich nun entlanglaufen, einfach, weil die Kondition wieder ausreicht und weil meine Muskulatur entsprechend mitmacht. Das ist ein wirkliches Glück, zumindest für einen Läufer oder Triathleten. Schön vor allen Dingen, wenn das ganz nebenbei passiert. Beim Trainieren passiert ja vieles einfach so nebenbei, vor allem positive Entwicklungen.

Wenn der Zeugwart und ich also derzeit Rad fahren, dann achte ich auch immer drauf, ob ich schöne Strecken finde, die ich mal laufen könnte. Das war schon wirklich lange nicht mehr der Fall, dass ich das für wahrscheinlich hielt. Eine tolle Entwicklung! Der Zeugwart und ich laufen also nebeneinander her. Ich laufe eine gute Geschwindigkeit, fühle mich aber nicht allzu angestrengt und hole mir heute mal wieder die Ratschläge aus dem GDT Camp im Hotel Mohrenwirt zurück ins Gedächtnis. Ich laufe also besonders aufrecht und natürlich mit entsprechendem Kniehub. Vieles ist mir in den Monaten mit regelmäßigem Lauftraining und jetzt auch unter dem Garmin Coach  Programm tatsächlich in Fleisch und Blut übergegangen.

Als sich unsere Wege trennen, weil der Zeugwart ja deutlich länger laufen soll, als ich, trabe ich einfach in gleicher Art und Weise weiter. Und heute nehme ich sogar die 2 Minuten auslaufen mit. Das heißt, ich trabe die einfach durch. Erst als auch dieses Intervall per Vibrationsalarm beendet wird und mich die Uhr fragt, wie ich das Training fand, wechsle ich ins Gehen. Und wähle aus, dass ich das Training mit „mäßig anstrengend“ bewerten würde. Schwer war es nicht, denn ich hätte ja auch gut langsamer laufen können, ohne ins Gehen zu verfallen. Den Rest des Weges heim walke ich. Laufen steht dann wieder am Sonntag auf dem Plan. 4,82km soll ich da am Stück laufend absolvieren. Das klingt spannend!