Dank Corona habe ich nun schon einige Zeit auf den Termin zur Leistungsdiagnostik bei iQ athletik gewartet. Immer mal wieder einen aktuellen Leistungsstatus zu ermitteln macht für jeden Athleten Sinn, zumindest finde ich das. Profiathleten nutzen Leistungsdiagnostiken eh, aber Freizeitsportler profitieren von ihrem Status Quo ebenso gut. Wenn ich meine Trainingsbereiche kenne und weiß, wie mein Körper im Augenblick so dasteht, dann kann ich meine Sporteinheiten genauer durchführen und damit auch mehr Erfolg erzielen. Bei mir wird heute eine Spiro und eine Laktat Diagnostik durchgeführt.

Braucht man Beides? Die Antwort lautet, wie so oft: es kommt darauf an. Bei einer Spiroergometrie werden die Atemgase während einer ansteigenden Belastung analysiert. Bei der Laktakdiagnostik geht’s um die Bestimmung des Laktatwertes. Laktat ist das Salz der Milchsäure. Also das Abfallprodukt, wenn mein Körper Zucker während der Belastung in Milchsäure umwandelt. Als Ausdauerathlet geht’s für meinen Körper in erster Linie darum Fett zu verbrennen, während der Belastung. Davon gibt’s in meinem Körper nämlich deutlich mehr. Ein gut funktionierender Fettstoffwechsel ist für mich das A und O. 

Ich habe mich wirklich seit Monaten auf diesen Termin zur Leistungsdiagnostik gefreut. Bei mir liegt das vor allem daran, dass der Besuch bei iQ athletik Normalität verspricht. Nicht nur in Bezug auf die Coronabeschränkungen, sondern vor allem auch für mein Sportlerleben. Ich weiß ganz gerne, wo ich stehe, und immerhin kann ich mittlerweile wieder längere Strecken laufen und finde einen Richtwert gut. Nach einer Leistungsdiagnostik kenne ich nämlich die Pulswerte, mit denen ich trainieren kann, um Fortschritte zu machen. 

Mein Besuch

Fast schon routiniert treten der Zeugwart und ich heute in den Alten Bahnhof in Rödelheim ein. Hier ist das Sportinstitut iQ athletik seit vielen Jahren ansässig und ich war schon oft vor Ort. Dank Corona werden wir sofort in den Diagnostikraum durchgeschleust. Zur Zeit ist einfach viel los, weil die Diagnostiken ja einige Zeit nicht stattfinden konnten. Da müssen die ganzen Sportler jetzt natürlich abgearbeitet werden. Und es ist ja nicht nur so, dass hier Diagnostiken durchgeführt werden. Man kann sich hier auch richtig auf sein Rad setzen lassen. Das Angebot ist vielfältig. 

Im Gespräch findet Sebastian, bei dem wir seit Jahren unsere Diagnostiken machen, erste wichtige Informationen heraus. Wir erzählen einfach nur, wie es gerade läuft und wie es uns geht, aber für den Profi sind da sicherlich jede Menge Infos drin. Ich verschwinde in die Umkleidekabine und ziehe meine Sportklamotten an. Dann schlüpfe ich in den Sicherungsgurt und bekomme die Atemmaske auf. Ich laufe die Stufen immer 3 Minuten durch, dann gibt’s eine Minipause, um den Blutstropfen am Ohr abzugeben, und dann geht’s mit einem Km/h schneller weiter. 

Bei 9 km/h habe ich heute alle meine Werte geliefert. Sebastian kann damit meine Trainingsbereiche, den aeroben Bereich und die anearobe Schwelle bestimmen. Ich kann zwar noch, aber eine vollkommene Ausbelastung ist bei meiner Fitness nicht notwendig. Irgendwann wird es zwar bestimmt so sein, dass ich unbedingt bis zur vollkommenen Erschöpfung durchlaufen muss, damit Sebastian die Werte alle erhält. Heute ist das allerdings -noch- nicht der Fall. Kein Problem… ich betreibe ja einen Ausdauersport, deshalb trainiere ich einfach weiter und irgendwann wird es schon so weit sein. 

Trainingsempfehlungen und Trainingsplan

Schön und gut, dass ich jetzt also die Leistungsdiagnostik gemacht habe… aber was bedeutet das jetzt? Wie geht es denn nun im Training weiter? Ist es sinnvoll mir einen Trainer zu suchen und nach einem Trainingsplan zu trainieren? Das, was ich an iQ athletik und besonders an Sebastian sehr schätze ist die absolute Ehrlichkeit und, dass ich hier nichts einfach so verkauft bekomme. Trainingspläne bietet iQ athletik nämlich auch an. Das heißt, nach so einer Leistungsdiagnostik wäre es ein leichtes Zusatzgeschäft mich als Athleten aufzunehmen und mir Trainingspläne zu schreiben. 

Ich bin hier seit so vielen Jahren zur Diagnstik und hatte auch schon mal eine Trainingsplan-Betreuung, deshalb bin ich absolut ehrlich zu Sebastian. Ich bin kein Trainer, aber ich kenne meinen Körper am besten. Es ist nicht so, dass ich meinen IRONMAN nächstes Jahr anpeile, aber ich habe das Ziel klar vor Augen. Wie komme ich also da hin? Ich brauche Tipps, wie ich Laufdistanzen aufbaue, ohne meinen Bewegungsapparat zu sehr zu belasten. Ein Trainingsplan könnte in meinem Fall sinnvoll, aber genauso gut könnte es rausgeschmissenes Geld sein. Denn dank der Sprays funktioniert meine Atmung manchmal ganz hervorragend und an anderen Tagen ist eben einfach der Wurm drin. Mehr und öfter, als bei anderen Athleten. 

Wenn ich dann einem vorgegebenen Trainingsplan folgen würde, könnte ich nicht immer alles umsetzen. Das frustriert. Und zwar in zweierlei Hinsicht: einmal, weil ich einen Plan, den ich nicht umsetzen kann, trotzdem bezahlen muss und zweitens, weil ich die Vorgaben eben einfach nicht erfüllen kann. Ich passe nach meinen Unfällen nicht in ein Trainingsschema, dass man den Athleten eben einfach überstülpt. Selbst drei Wochen grundsätzlich Belastung aufzubauen und eine Woche zu entlasten, also lockerer zu trainieren, funktioniert nicht, wenn die Witterung mir einen Strich durch die Rechnung macht. 

Statt die Empfehlung mir einen Trainingsplan zu schreiben, bekomme ich heute von Sebastian tolle Praxistipps, die ich nun einbauen kann. Für einen Trainer sicherlich kein Hexenwerk, aber ich, als Athlet, komme auf sowas eben einfach nicht selbst. Und mit meinen neu ermittelten Werten werde ich mein Training nun entsprechend anpassen und das Laufen im richtigen Pulsbereich trainieren. Streckenlänge ausbauen werde ich so weiter handhaben, wie ich es nun begonnen habe. Das war nämlich gar nicht so schlecht, sagt der Profi. Über viele Jahre gesteuertes Training, ordentlich Lektüre und unzählige Fachgespräche, Vorträge und Austausch kommt auch beim Freizeitsportler ein bisschen Wissen an. 

Und tatsächlich kenne ich meinen Körper ja nun wirklich am allerbesten. Der Plan ist nun also erst mal ohne Trainingsplan eines Trainers weiterzumachen. Ich habe meine aktualisierten Werte und ziemlich gute Tipps. Ich kann jetzt gezielt trainieren und hoffentlich meinen Fettstoffwechsel weiter ausbauen. Und ganz nebenbei verschiebe ich damit dann meine anearobe Schwelle. Wenn das mal so einfach umsetzbar ist, wie es sich jetzt hier so niederschreiben lässt. 

Weitere Infos:

Hier hat das Team von Pushing Limits übrigens zum Fettstoffwechsel einen ganzen Artikel geschrieben. Bei Tri it Fit gibt’s zur Leistungsdiagnostik auch noch einen umfangreichen Artikel, wenn Ihr noch mal genauer nachlesen möchtet.