Gute Planung ist das A und O. Ich kann allerdings auch gut verstehe, wenn man nicht sein ganzes Leben voll durchplanen möchte. Sich einfach so treiben zu lassen, wie es der Zeugwart und ich in unserem Campingabenteuer letztes Jahr gemacht haben, hat auf jeden Fall auch seine Vorteile. Ich bin allerdings ansonsten eher der Planer. Denn wenn ich dann im Alltag nicht alles unter bekomme, was ich gerne machen möchte, bin ich Abends nicht richtig zufrieden. Und so plane ich eben.

Heute plane ich vor allem mit dem Wetter. Das wird nämlich laut Wetterprognosen unfassbar schlecht im Laufe des Tages. Regen, Graupel und Sturm sind angesagt. Allerdings erst ab Mittags. Das würde also genau in meine Laufzeit passen. Im Grunde habe ich ja nichts gegen Regen. Schon am Wochenende hatte ich ja das Regenvergnügen, und das gehört halt einfach manchmal dazu. Und die Natur braucht das ja schließlich und das Grundwasser ist froh um jeden Tropfen. Irgendwie wäre es für mich aber heute doch schön, wenn ich noch mal im Trockenen laufen könnte.

Entscheidungen

Also wird entsprechend durchkalkuliert und der Lauf zieht das Stöckchen der Dunkelheit. Ich plane gleich heute früh laufen zu gehen. Dann habe ich den Lauf schon mal in den Büchern, ich habe die Chance, dass es trocken ist und bleibt und ich werde nicht nervös, wenn es im Büro besondere Vorkommnisse gibt. Die passieren ja immer mal. Nicht jeder ist so ein Planungsnerd, wie ich. Also gibt es auch immer mal Überraschungen, die es nicht geben müsste, wenn die Planung passen würde.

Temperaturgemüt

Ich ziehe mich heute früh warm an. Kein Licht, sondern Dunkelheit, lässt es gleich noch kühler erfühlen, als es eh ist. Eine Kaltfront zieht durch. Nicht eiskalt, aber eben kühler, als gehabt. Die Ohren schütze ich mit einem Buff. Die Regenmütze brauche ich nicht, denn tatsächlich lässt der Balkoncheck mich verlässlich darauf schließen, dass es im Moment nicht regnet. Und der Regenradar teilt mit, dass es das auch in der nächsten Stunde nicht tun wird. Zwar hat der mich schon letztens belogen, aber ich vertraue heute erneut. Auch, weil der Wetterbericht ins gleiche Horn bläst.

Ich durchkämme heute die Straßen im Dorf. Werde trotz Beleuchtung oft erst in letzter Sekunde wahr genommen und stelle fest, dass bei uns kaum einer morgens auf der Gasse ist, der geht. Es gibt ausschließlich Autos. Auch die Schüler werden gefahren. Sogar zur Bushaltestelle, was in sich schon irgendwie irre ist. Wenigstens wird der Verkehr da aber nicht blockiert, weil der Bus in seiner Haltestelle eine Bucht hat, wo die Fahrzeuge anhalten können. Ein bisschen verrückt ist das aber schon.

Als ich im Dunklen auch wieder daheim ankomme und mein Tagesprogramm starte, spitzt sich der Verkehr auf meiner Fahrtroute zu. Ganze sieben Fahrzeuge sind auf der linken Spur ineinander gefahren! Es ist wirklich erstaunlich, was täglich auf den Straßen passiert und irgendwie auch ein Wunder, dass ich bisher unfallfrei geblieben bin. Ich bin richtig froh, dass ich meinen Sport für heute schon erledigt habe. Auch wenn ich natürlich viel lieber im hellen unterwegs gewesen wäre. Manchmal passt das mit der Planung aber eben nicht.