Mittlerweile fahre ich so oft mit meinem Alltagsrad, dass es schon auffällig ist. Die Nachbarn können sich nicht mehr darauf verlassen, dass ich daheim bin, wenn mein Auto vor dem Haus steht. Wie oft bekomme ich eine Nachricht, dass man es ja nun schon öfter bei mir probiert hätte, aber ich seit eben gar nicht daheim. Obwohl das Auto da ist. Das ist doch wirklich extrem cool. Also dass ich so viele Erledigungen und Termine mittlerweile mit dem Fahrrad mache. Oder auch machen kann. Vermutlich wird eine Zeit kommen, dass sich das Rad einfach weniger anbietet? Wenn es eiskalt ist, oder wie aus Eimern schüttet, dann kann ich mir das Rad als weniger angenehmes Verkehrsmittel vorstellen. Aktuell ist aber vom schlechten Wetter erfreulicherweise noch nichts zu merken. 

Ich nutze also auch heute wieder das Fahrrad, um einen Termin wahrzunehmen. Es ist ziemlich frisch, weshalb ich mir eine radtaugliche, winddichte, Jacke anziehe und meine Jeansjacke einpacke. In meine Radtasche. Und ich ziehe mir auch ein Bufftuch an. Aber weil ich zum Termin nicht zu sportlich erscheinen möchte, packe ich mir noch einen anderen Schal in die Radtasche. So bin ich nun doppelt ausgestattet, aber absolut alltagstauglich für meinen Termin und gleichzeitig eben passend angezogen zum Rad fahren. Mit der Zeit kann man dafür wirklich eine entsprechende Routine entwickeln. Bei mir dauert sowas eben einfach etwas länger, vielleicht? 

Routiniert kann man etwas machen, wenn man es regelmäßig tut. Dann sind bestimmte Handgriffe eben einfach drin. Bei mir war das Anschließen meines Alltagsrads zum Beispiel anfangs jedes Mal ein Abenteuer. Mittlerweile nutze ich meine Schlösser, als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Ich finde feste Zäune, vorbereitete Radständer oder Straßenschilder ganz einfach und sichere mein Rad, wie selbstverständlich. Früher sind mir solche Abstellmöglichkeiten nie aufgefallen. Mittlerweile bin ich ein Profi im Scannen meiner Umgebung. Wie früher, wo ich nach Parkplätzen, Parkhäusern oder eben Abstellmöglichkeiten am Zielort für mein Auto Ausschau gehalten habe, passiert das jetzt eben mit dem Blick eines Fahrradfahrers. 

Gleiches gilt auch für die Strecken, die ich mit dem Fahrrad fahre. Mittlerweile finde ich die Radwege, die abseits des Verkehrs entlang führen viel schneller. Die Schilder, die im Rhein-Main-Gebiet den Radfahrern den Weg weisen sind präsenter, wenn man sie öfter sieht und auch festinstallierte Radabstellmöglichkeiten fallen mir schnell auf. Mein Termin heute ist am Rumpenheimer Schloß in Offenbach. Ich kann dort auf vielen Wegen hinfahren. Im fließenden Verkehr, auf baulich getrennten Radwegen, abseits vom Verkehr oder durch Feld, Wald und Wiese. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Um schnell an Ort und Stelle zu sein, nehme ich auf der Hinfahrt den direkten Weg. Einfach einmal quer durch, quasi. 

An Ort und Stelle angekommen schließe ich mein Rad an, ziehe mich vom Radpendler zum normalen Outfittäger um und verstecke die Radbefestigung der Radtasche. Dann bin ich absolut termintauglich. Im Grunde würde jetzt keiner merken, dass ich mit dem Fahrrad gekommen bin, oder? 

Und trotzdem habe ich ziemlich viel für die Umwelt und für mich selbst getan. Und bin im Grunde genauso schnell an Ort und Stelle, wie mit dem Auto. Hier hätte es aktuell eh keinen freien Parkplatz gegeben. Die Fahrradwahl war also prima. Mein Termin läuft wunderbar und für die Heimfahrt entscheide ich mich spontan für eine andere Strecke und besorge noch schnell ein paar frische Kleinigkeiten für das Abendessen. Wie praktisch, dass in meiner Tasche dafür Platz ist. Cool wäre eine flexible Tasche für den Gepäckträger. Eine, die ich in meiner Tasche dabei hätte und dann ausklappen könnte. Da muss ich mal nach Ausschau halten. Für heute habe ich die Fahrradthematik hervorragend gelöst.