Also was ist denn Bitte für eine Woche? Gestern hatte ich einen Ruhetag, weil der Coach den eben eingeplant hat. Danke Coach. Der Ruhetag gestern hat den chaotischen Wochenstart so richtig gut unterstützt. Ich glaube nicht, dass ich nach dem Arbeitsmontag auch noch Energie für ein Training gehabt hätte. Und wenn ich morgens trainiert hätte, wie ich es ja sehr gerne mache, dann hätte mich der Montag mit all seinen spektakulären Themen auf alle Fälle komplett umgehauen. Diese Woche gibt’s zusätzlich zu dem, was eh ansteht auch noch einiges für eine Dienstreise nach Südafrika vorzubereiten. Es ist nicht so, als würde ich nicht regelmäßig reisen, aber eine so lange Dienstreise ist eher ungewöhnlich. 

Normalerweise bin ich nur in Europa unterwegs und zwar maximal zwei Nächte. Meistens sogar nur eine und oft gar keine. Reisen mit kleinem Gepäck ist für mich deshalb nicht ungewöhnlich und ich bin auch was den Sport angeht da ganz gut vorbereitet. Nach Südafrika bin ich fast 12 Stunden im Flugzeug unterwegs, nur um hinzukommen. Und dann muss ich innerhalb des Landes auch noch zwischen zwei Büros hin und her reisen. Die nächste Woche wird diesbezüglich also eine Herausforderung. Wenigstens fliege ich in die Wärme, denn in Südafrika ist ja aktuell Frühling und der gibt dort schon richtig Gas. Diese Woche steht also ganz sicherlich noch einiges an Vorbereitung für die Reise an. 

Gestern: Ruhetag

Und nachdem gestern der Ruhetag also perfekt in den Wochenstart gepasst hat, steht für heute wieder ein Training drin. Ein Rollentraining, um genau zu sein. Der Coach nimmt damit höchstwahrscheinlich Rücksicht auf die Trainingsmöglichkeiten, auf die Jahreszeit, auf die Kurzweiligkeit und die Umsetzbarkeit. Oder es passt einfach so hervorragend in die aktuelle Trainiingsanforderungen, das weiß ich nicht. Heute steht im Trainingsplan auf jeden Fall ein Rollentraining und zwar in allen Einzelheiten. Wir sind heute weit davon entfernt einfach nur einzufahren, dann ein bisschen intensiver in die Pedale zu treten und dann wieder auszufahren. Im Trainingsplan steht ein sehr detailliertes Training. 

Ich soll mich natürlich Einfahren, weil das immer so ist. Und dann geht es mit 6 kurzen Belastungen so richtig zur Sache. Das sehe ich schon, als ich mir das Training anschaue. Ich sende das Training aus dem Trainingsplan an die Uhr und nachdem sich die Uhr mit dem Rollentrainer verbunden hat, kann ich mich trainingssteuerungstechnisch entspannen. Anderweitig natürlich nicht. Also nicht entspannen. Der Coach hat trainingstechnisch nämlich voll einen raus gehauen heute. Zumindest ist es so, dass die 30 Sekunden langen Belastungen so krass sind, dass ich die Kurbel kaum bewegt bekomme. Das ist doch verrückt. Die Erklärung des Coaches lautet, dass die kurzen Belastungen 205% meines FTP Werts entsprechen. 

Da frage ich mich doch ganz ehrlich, was mir das sagen oder helfen soll? 205% von irgendwas klingt doch auf jeden Fall nach viel zu viel, oder etwa nicht? Wie kommt man denn darauf, so eine Belastung in meinen Plan zu schreiben? Der Coach ist offenbar zuversichtlich. Ich war leider auch ein kleines bisschen zu zuversichtlich, weil ich das Training im Rollentrainer ja über die Uhr direkt steuern lasse. Wenn man das bei Zwift macht, kann man nämlich während das Training läuft, die Belastung zwischendurch runter, oder auch hoch, regulieren. Steuert man die Rolle über die Uhr, funktioniert das nicht. Zumindest kenne ich die Funktion nicht und finden tue ich sie auch nicht. Vor allem nicht, während ich mindestens 205% meines FTP trete. 

Das ist doch einfach irre!

Oder versuche zu treten. Die Belastung ist nämlich so krass, dass ich die Kurbel kaum bewegt bekomme. Aber der Coach hat es angeordnet und so quäle ich mich also durch die 6 Belastungen durch und versuche mich in den 2 Minuten Pause zu erholen. Das klappt selbstverständlich nicht, auch das dürfte klar sein. In 2 Minuten habe ich mich nämlich in meinem ganzen Leben noch niemals von irgendetwas erholt! Warum also heute früh? Eben. Als ich von der Rolle absteige, bin ich wirklich fix und fertig. Ich glaube, das war das härteste Training, was ich dieses Jahr absolviert habe. 

Jetzt, im Anschluß an das Training, startet ja mein Arbeitstag. Erst gehe ich aber selbstverständlich duschen, in meine Kneip Duschgeloase. Und als ich dann am Schreibtisch sitze, merke ich meine Oberschenkel und meinen unteren Rücken total krass. Also das war heute wohl tatsächlich etwas viel. Gut, dass ich den Rest des Tages in Ruhe sitzen kann und lediglich etwas mentalen Stress habe. Ähnlich wie die 2 Minuten Pause zwischen den Belastungen beim Training ist das allerdings auch keine Erholung.