Wenn es im Yoga heißt kraftvoll und fließend, dann geht’s richtig zur Sache. Das hab ich mittlerweile gelernt, und ich mache das ja nun noch nicht so lange. Aber wenn es anstrengend wird, dann lernt man eben schnell. Wie im Leben auch, kann ich mir bei dieser Time to Shine Challenge ja nicht immer nur die Rosinen raus picken. Also kann ich natürlich schon. Wer kontrolliert das denn? Keiner. Ich kann machen, was ich will. Allerdings bin ich neugierig, wie so ein Vinyasa Flow heute bei mir läuft. Vinyasa steht im Yoga anscheinend für „von der Atmung gesteuert“ oder so. Denn hier geht’s darum, dass ich eine Übung mache beim Ein- und eine andere beim Ausatmen. Das kann stressig sein, oder mich nah ans Ersticken bringen.

Bei mir ist es meist Ersticken und Luftnot.

Keine Ahnung, warum Menschen, die Yoga machen offensichtlich so langsam atmen! In der Zeit, in der Mady einatmet und mir noch erzählt, was ich beim Ausatmen tun soll, hab ich schon drei mal zwischendurch wieder geatmet! Liegt das vielleicht an meiner Lunge? Und der Verletzung, die ich noch auskuriere? Ich könnte ja auch einfach mal anfangen vor dem Yoga mein Spray zu nehmen. Bisher hab ich Yoga aber nicht als Sport angesehen. Yoga war mehr Dehnung und Entspannung. Vinyasa Yoga ist da ein bisschen was Anderes.

Mittelstufe

Bei dem Video heute geht’s um neue Übergänge, Halteposen und Mady sagt netterweise gleich zu Beginn, dass das eher was für erfahrene Yoga Praktizierer ist. Gut. Bin ich erfahren? Nein. Natürlich nicht. Ich spreche von einigen Yoga Einheiten in diesem Jahr und eine Hand voll Yoga vorher, mit einer DVD von Susanne Fröhlich. Dabei fällt mir auf, dass ich die ja mal wieder machen könnte… vielleicht läuft das bei mir jetzt volle Kanne? Also kurzum, erfahren bin ich nicht. In keinster Weise. Aber ich will es wissen. Zwar geht es im Yoga nicht um einen Wettbewerb, aber ich möchte natürlich schon erfahren, ob ich vielleicht mittlerweile ein paar Fortschritte gemacht habe!

Wir beginnen im Kniesitz auf den Fersen. Mady sitzt ganz entspannt und mir platzen dabei fast die Oberschenkel. Also schnappe ich mir einen Yoga Klotz, den ich tatsächlich mittlerweile besorgt habe. War ja klar. Ganz nach dem Motto meiner Mutter sind Übergangs-Hilfsmittel für eine Weile ok, aber so richtig startet man erst mit der richtigen Ausstattung durch. Sie hat da einfach recht, so gerne ich auch eine andere Meinung vertrete. Ich sitze also auf dem Yoga Klotz, meine Oberschenkel sind gedehnt, aber tun nicht heftig weh und wir legen los.

Ich komme richtig gut mit.

Natürlich dürften höchstwahrscheinlich über die Hälfte der Übungen bei mir noch etwas anders aussehen, als bei Mady. Ich komme weder so tief wie sie, noch mache ich ansatzweise irgendetwas sehr geschmeidig. Und natürlich kenne ich auch kaum eine Übung, das heißt auf Anweisung kann ich mich in die Cobra und den herabschauenden Hund begeben, mehr aber auch nicht. Und wenn dann so ein Hinweis kommt, oder ich doch auf den Bildschirm schauen muß, dann rücke ich die meine Gliedmaßen eben entsprechend unelegant nach. Der Zeugwart muß darüber lachen, weil man wohl genau merkt, wenn so ein Hinweis endlich auch mein Hirn erreicht hat.

Heute bin ich ganz schön am schwitzen. Wow. Das hab ich irgendwie gar nicht erwartet. Die ganze Yoga Matte ist vertropft. Erfreulicherweise wird sie dadurch aber keineswegs rutschig. Einfach grandios. Ich bin froh, dass ich ein bisschen tiefer in die Tasche gegriffen habe und nicht weiter auf meiner günstigen Matte rumrutsche. Manchmal ist es besser, etwas mehr Geld auszugeben. Aber natürlich nicht immer. Meine Yoga Klötze sind vom Decathlon. Natürlich gibt’s die auch in schöner oder sogar aus Kork. Aber ich denke, Klotz ist da halt Klotz und Kork* ist sicherlich deutlich härter. So krass drin im Yoga bin ich noch nicht.

In dem heutigen kraftvollen Yoga Vinyasa Flow gibt’s auch wieder den Rockstar. Also die Rockstar Pose. Die, die im Reisfeld vor ein paar Wochen noch überhaupt gar nicht möglich war. Also ich habe im Reisfeld damals weder verstanden wie ich mich da verdrehen soll, noch war hin – und zurück kommen möglich. Es ging eben einfach nicht. Heute bin ich total drin und werde wahrlich zu einem Rockstar. Keine Ahnung, was da bei dieser Pose Anfang Januar so schwer und undurchführbar gewesen ist? Gut, dass ich meinen Blog schreibe und mir deshalb solche Entwicklungsschritte direkt vor Augen und im Gedächtnis bleiben.

Also heute werde ich mich sicherlich den ganzen Tag als Rockstar fühlen!

Bei den Kriegern, die heute auch Teil des Programms sind, straucheln ich dafür heute. Aber ich nutze siegessicher meine Yoga Klötze zur Stabilisierung und für die Balance. Das klappt echt gut, Laut Mady brauche ich heute zwar keine Hilfsmittel, aber in früheren Videos hat sie schon öfter mal erwähnt, dass es keine Schande ist Hilfsmittel zu benutzen. Also liegt bei mir alles bereit und ich nutze die Klötze, stehe stabil und bin kriegerisch total zufrieden. Und auf der anderen Seite klappt es dann sogar ohne Klötze als Armverlängerung. Grandios!

Bis in die Schlußentspannung und noch weit bis in den Tag hinein zehre ich heute von meiner neu erlangten Rockstar Pose. Ich gehe später sicherlich noch auf die Rolle, aber das Athletik- und Dehnprogramm hab ich für heute schon mal gleich morgens im Kasten. Ein guter Start in den Tag.