Alljährlich schwimmen der Fremdvereinsfan und Lisabet im Januar gemeinsam im See, um das neue Jahr zu begrüßen. Und weil wir den Fremdvereinsfan schon länger nicht gesehen haben, entscheiden wir uns, dass wir dazustoßen, auch wenn wir nicht ins Wasser gehen. Der See ist sicherlich eiskalt und auch, wenn es seit Wochen deutliche Plusgerade hat, ist es mir zum Freiwasserschwimmen heute zu frisch. Ich ziehe mir vor der Abfahrt die Laufklamotten an, so dass der Zeugwart mich auf dem Heimweg irgendwo am Mainufer aussetzen kann.

Ich will dann nämlich heim laufen.

Es ist schön, jeden Tag laufen zu gehen. Irgendwie ein fester Programmpunkt am Tag. Allerdings natürlich auch eine Sache, die zusätzlich gemacht wird. Heute kann ich das Lauftraining aber gut in den Tagesablauf einbauen. Für morgen muß ich dann mal schauen, wie ich es unterbringe. Aber das ist ja eben erst morgen, also kümmere ich mich da erst mal nicht drum. Aus meinem gestrigen Lauf habe ich auf jeden Fall mitgenommen, dass meine Ohren heute nicht noch eine Kältetherapie haben möchten. Ich habe deshalb heute wieder mein Stirnband an.

Das habe ich mal auf einer Ironman 70.3 Kraichgau Messe gekauft, um einen Betrag für ein freies Shirt zu erreichen, was ich unbedingt haben wollte. Und gleichzeitig habe ich mir gedacht, dass ich das wohl sicherlich so gut wie nie anziehen werde. Weil ich bei frischen Temperaturen zu diesem Zeitpunkt immer mit Mütze rumgelaufen bin. In diesem eher zarten Winter allerdings, wo es nicht so sehr um richtige Kälte, sondern eher um den Windeffekt an meinen Ohren geht, kommt es bei mir wirklich oft zum Einsatz. Entweder ich nutze es, oder falte mir ein Bufftuch als Alternative. Aber über den Ohren habe ich immer etwas, auch bei meinem heutigen Lauf am Mainufer.

Richtig angezogen

Nach dem Neujahrsschwimmeinsatz der zwei Verrückten quatschen wir noch ein bisschen und dann ist der ganze Spuk auch schon wieder vorbei. Der Zeugwart lässt mich auf der Heimfahrt aussteigen und so ziehe ich mir zusätzlich zum Stirnband auch meine Laufhandschuhe an. Die Jacke ziehe ich bis oben zu und dann geht’s auch schon los. Ich trabe aufrecht und konzentriert zum Mainufer und biege rechts ab. Hier bin ich früher, bevor wir ins Dorf gezogen sind, regelmäßig entlang gelaufen.

Hier war meine Hauptlaufstrecke. Nicht der Wald, wie jetzt, sondern eben das Mainufer. Über den Damm gab es sogar fast die Möglichkeit zum Runden drehen. Die Wege am Mainufer im Rhein-Main-Gebiet sind gut ausgebaut und wirklich laufenswert. Der Main ist überhaupt ein schönes Fleckchen, das ist mir ja auch schon in Franken aufgefallen. Ich trabe also am Main entlang. Der Weg hier ist beliebt, es begegnen mir Radler und Läufer gleichermaßen. Der Sonntag Nachmittag ist eben eine bevorzugte Trainingszeit.

Wahrscheinlich, weil sich jeder Sportler noch mal von der Familie lossagt, nach dem Essen, und eben versucht, noch ein paar Kilometer zusammenzubekommen, ehe es wieder losgeht, mit der neuen Woche? Von nach dem Essen kann bei mir übrigens keine Rede sein, ich bin nämlich auf dem Weg zum Mittagessen, während ich jetzt das Mainufer langsam aber sicher hinter mir lasse und durch den Ort hindurch Richtung Wald laufe.

Anstrengend

Das kontinuierliche Traben klappt nicht ganz so gut, wie ich mir das eigentlich vorgestellt habe. Allerdings habe ich auch mittlerweile Hunger und zusätzlich muß ich auch noch auf’s Klo. Eine sehr schlechte Kombination irgendwie. Die letzten drei Kilometer klappen dann aber wieder zusammenhängend und auch recht zügig, zumindest für meine Verhältnisse. Und als ich zu Hause angekommen bin, bin ich erneut sehr zufrieden und glücklich mit diesem Lauf. Und dieses Mal habe ich sogar warme Ohren und warme Hände. Eine hervorragende Kombination.

Geduscht und wieder angezogen auf der Couch, beginne ich damit, eine Statistik zu erstellen, denn die Auswertung der Garmin Uhr zeigt mir nicht an, wie viele Kilometer mir der #rwjanuarstreak nun schon beschert hat. Und irgendwie bin ich da ja schon ein bisschen neugierig. Ich bin im Januar schon ganze 50km unterwegs gewesen. Diese Woche deutlich über einem Halbmarathon. Die Chefin findet diese Leistung durchaus postbar, ob der Abenteurer das genauso sehen würde? Wer weißt das schon?

Und wie plane ich den Lauf jetzt morgen ein? Für die Planung ist sicherlich nach der Statistik noch Zeit!