Da im Büro heute erneut total wenige Kollegen mit Anwesenheit glänzen, spare ich mir die Fahrt und kann einen Homeoffice Tag einlegen. Der beginnt super früh, weil über Nacht ein paar verrückte Emails eingetrudelt sind, die Abstimmarbeiten verlangen und zeitaufwendig sind. Das Gute oder natürlich auch Schlechte gleichermaßen, wenn man im Homeoffice arbeitet, ist, dass man eh gleich da ist. Ich fange also noch im Schlafanzug an, einige Reports aus dem System zu ziehen. Und während der Computer rödelt und Reports ausspuckt, ziehe ich mich an.

Jede Zwischenzeit wird ausgenutzt. Auch weil es, vor allem im Homeoffice, immer auf die Minute ankommt. Ich ziehe mir deshalb gleich mal meine Laufklamotten an, dann spare ich mir das erneute Umziehen, wenn ich dann später laufen gehen möchte. Den Vormittag sitze ich also in meinen Laufklamotten im Arbeitszimmer und arbeite mich durch die Jahresabschlußanfragen, die gefühlt mit der Gießkanne in meinem Postfach gelandet sind. Wenn ich heute Laufe, ist das bereits der dritte Lauf im #rwjanuarstreak , das klingt doch ganz gut.

Mein Plan ist, vor dem Mittagessen laufen zu gehen, weil für den Mittag und Nachmittag Regen angekündigt ist. Eigentlich regnet es ja oft, wenn ich laufen gehe, aber wenn ich es vermeiden kann, laufe ich doch lieber ohne Regen. Vor dem Mittag klappt es dann allerdings doch nicht mit der Laufrunde. Der Chef hat andere Pläne, so ist das eben manchmal, auch im Homeoffice. Ich esse also nur eine Kleinigkeit und schon sitze ich wieder lösungsorientiert am Schreibtisch. Und wir kriegen es hin und das ist total klasse.

Gegen 14:30h ziehe ich mir dann endlich den Pulsgurt, die Bandage und die Laufschuhe an, um loszulaufen. Es wird ja keine extrem lange Abwesenheit vom Schreibtisch, denn ich laufe ja nur wenige Kilometer. Aber ich will dran bleiben, also geht’s los.

Die frische Luft ist herrlich und ich kann den anziehenden Regen riechen. Aber noch regnet es nicht. Heute will ich versuchen, meine Haus- und Hofrunde hier zu Hause einfach am Stück zu joggen. Das mache ich nie. Mein Kopf macht immer eine Gehpause, statt die Laufgeschwindigkeit zu variieren, wenn es anstrengend wird. Aber Training darf ja auch mal anstrengend sein.

Bei dieser Runde komme ich auf gute 2,5km, das ist weder viel noch anstrengend, wenn man Läufer fragt. Gleich zu Beginn weiß ich, dass ich einfach immer laufen werde. Die ganzen 2,5km durch, weil nichts los ist, weil die paar Straßen frei sein werden und weil eben alles passen wird. Und so ist es dann auch. Die Straßen sind zwar nicht frei, aber die lauffreundlichen Autofahrer halten alle für mich an, so dass ich nicht anhalten muß.

Wahrscheinlich weil ich so schnell angeschossen komme? Nicht.

Freitag Mittag Anfang Januar scheint die Welt entspannt zu sein. Das bin ich auch, denn für eine Email, die ich kurz vor meinem Start noch aufgemacht habe, ist mir auch gleich der passende Antwortweg eingefallen. Passt doch. Ich jogge tatsächlich den ganzen Weg. Die Runde, die ich letztes Jahr mit Bandage als Walkingrunde auserkoren hatte. Heute bin ich natürlich nicht schnell unterwegs, aber es fühlt sich großartig an.

Und irgendwie ist das ja das Entscheidende.