Tatsächlich teilt Coach Amy für den Start dieser Woche mit, dass ich gleich heute, am Montag, fast 5km laufen soll. Erstaunlich, wo der Tag für meinen langen Lauf ja der Freitag ist. Laut Coach Amy hatte ich ja am Wochenende trainingsfrei. Es ist dem Algorithmus nicht möglich das Krafttraining vom Samstag und die mega tolle Radausfahrt vom Sonntag mit einzubeziehen. Laut Coach Amy hatte ich also zwei Ruhetage. Und deshalb errechnet das Coach Programm nun also für heute einen Lauf über fast 5km. Wirklich drauf stehen 4,83km, weil Coach Amy ihre ursprüngliche Fütterung halt in Meilen vornimmt. Mir soll es recht sein. Los geht es also heute nach Feierabend mit dem Trainingslauf. Ich bin ganz schön platt.

Der Montag war anstrengend und mir sitzt das Wochenende auch noch in den Knochen. Es ist nicht so, als wäre ich fix und fertig. Allerdings habe ich zum Laufen wirklich keine Lust. Das darf auch mal sein. Ich glaube mein Kopf macht vor allem erst mal dicht, weil ich die 5km auf dem Plan habe. Wäre es nur eine Meile, hätte ich automatisch das Gefühl, dass das schon geht. Bei fast 5km habe ich das Gefühl im Moment noch nicht. So platt, wie ich heute also bin, setze ich mich nach der Arbeit erst mal auf die Couch. Ich schau die Zieleinfahrt der Tour de France mit dem tollen Gewinn eines gewieften Sprinters und beschließe dann, dass ich den Plan einfach durchziehe.

Allerdings will ich die Runde, die der Zeugwart mir als 5km Runde bei meinem Planabschluß für den 5km Trainingsplan gezeigt hatte, andersrum laufen. Warum mein Kopf das beschlossen hat, weiß ich nicht, ist mir aber auch egal. Angezogen, wie es das immer noch sommerliche Wetter gestattet, mache ich mich also auf den Weg. Wirklich fit fühle ich mich nicht. Ist ja auch kein Wunder, so platt, wie ich eben noch auf der Couch saß. Die goldene Regel sagt allerdings, dass man sich nach dem Sport immer besser fühlt. Auch wenn ich jetzt also eine langsame Runde trabe, werde ich mich später bestimmt immer noch platt, aber dafür besser fühlen. Da kann ich mir sicher sein.

Der Richtungswechsel war eine gute Idee. Wieder einmal fehlt das Einlaufen auf dem Plan, aber bei den knapp 5km nutze ich einfach die ersten paar hundert Meter zum Einlaufen und das klappt auch ganz gut. Ich finde schnell eine passende Geschwindigkeit und behalte die auch bis zum Schluß bei. Einfach locker traben und die Gedanken schweifen lassen. Obwohl ich mich vorhin noch richtig platt gefühlt habe, geht es jetzt. Klar, zum Abschluss des Laufes sehne ich das Ende herbei, aber ich bin nicht unfassbar platt. Wie erwartet. Ich bin wirklich froh, dass ich mich angezogen und den Trainingslauf durchgezogen habe.

Meine Uhr glänzt heute nicht ganz so sehr, wie meine Leistung den Trainingsplan durchzuziehen. Als ich den lauf speichern möchte, erscheint ein Garmin Symbol. Ob sie sich aufgehängt hat? Waren die 5km doch zu anstrengend? Erfreulicherweise fängt sie sich schnell wieder. Ich nutze zum Abschluss des Trainingstages noch meine Kühlmanschetten. Eine schnelle Regeneration ist nämlich heute wichtig, morgen steht nämlich schon der nächste Lauf im Trainingsplan!