Nach meiner Leistungsdiagnostik bei iQ athletik letzte Woche habe ich mir mein Training im Kopf schon gut zurechtgelegt. Kann ja nicht so schwierig sein mich jetzt nach den neuen Werten zu richten und die Empfehlungen von Sebastian umzusetzen. In meiner Uhr kann man sogar die Pulswerte einstellen, die jetzt neu ermittelt wurden. Allerdings ist das zugegebenermaßen nicht ganz so leicht. Die Uhr rechnet am liebsten vom Maximalpuls rückwärts. Da ich aber in einem Fitnesslevel tätig bin, wo kein Maximalpuls für die Ermittlung meiner anaeroben Schwelle nötig ist, habe ich den nicht. 

Also natürlich habe ich Puls und ich weiß auch, wie hoch der manchmal geht. Aber so wirklich maximal hat den noch keiner ermittelt. Weder Sebastian, noch meine Uhr und ich natürlich schon gar nicht. Ich bin ja eher der langsam Trotter, statt der „aus sich Rausgeher“. Das muss man ganz klar sagen. Quälerei gibt’s in meinen Trainingseinheiten praktisch nie. Zumindest nicht, weil ich sie mir vornehme. Dabei weiß ich natürlich, dass Intervalle schneller machen und dass das schon sinnvoll ist unterschiedlich zu trainieren. Ich denke aber oft, dass die Einheit am Dienstag früh auf dem Weg ins Homeoffice dafür gut ausreicht. Immerhin ist das eine Einheit, bei der ich deutlich angestrengter fahre, als ich es jemals alleine tue. 

Sinnvolles Trainingsprogramm

So wirklich ausreichen tut das wahrscheinlich nicht. Aber gut. Das werden wir ja jetzt merken. Heute auf jeden Fall gehe ich langsam laufen. Sebastian hat genaue Vorgaben gemacht und ich laufe deutlich abseits meiner Komfortzone. Und zwar langsamer. Nicht schneller. Der Sinn der Einheit ist, dass ich meinen super gut funktionierenden Fettstoffwechsel, den ich im Walken bereits ausgiebig trainiert habe, jetzt in die Sprungbewegung des Laufens übertrage. Ich übe also länger zu Laufen (= joggen, traben, Lauf mit Sprungbewegung) und dabei im Fettstoffwechsel zu bleiben. Und wenn der Puls zu hoch wird, dann mache ich eine Pause und walke. 

Das Finetuning an dieser Aufgabe ist mehr als fein, das muss man ganz klar sagen. Es ist nämlich so, dass hier ein paar Pulsschläge schon entscheidend sind. Und mit ein paar Schlägen meine ich keine 10. Die Schwelle ist für mich klein und Walken und Laufen liegt wirklich nur ganz wenig auseinander. Ich stelle also die Anzeige meiner Laufuhr* um. Im Gegensatz zu meinen Kopffreimachläufen, bei denen ich einfach langsam oder schnell unterwegs bin und mich an der Natur freue, geht es bei dem heutigen Lauf um eine genaue Erfüllung der Vorgaben. Ich will hier etwas umsetzen, was Sinn ergibt und Verbesserung hervorbringt. 

Kennst Du den Unterschied zwischen Training und Sport?

Bei Fitvolution gibt’s die Auflösung.

Draußen ist es saukalt. Das Thermometer zeigt nur 5 °C an, als ich mich umziehe. Dabei ist die Sonne schon aufgegangen, versteckt sich aber hinter einen gut geschlossenen dunklen Wolkendecke. Ich ziehe mir also ein langärmeliges Oberteil an und eine Jacke drüber. 5 °C sind ziemlich frisch, finde ich. Dann starte ich die Uhr, suche mir die richtige Anzeige aus und schon trabe ich los. Langsamer als sonst. Es geht ja um Training im richtigen Pulsbereich. Die ersten Kilometer ist der Pulsbereich auch -fast- kein Problem. Aber ich merke, je länger ich unterwegs bin, desto schwieriger wird es, im Bereich zu bleiben.

Läufer in der Hocke

Das liegt natürlich an der Ermüdung, klar. So langsam durch die Gegend zu traben, das ist für meinen Bewegungsapparat anstrengend. Und zwar so richtig. Ich habe wirklich meinen Schaff damit. Und gerade, wenn ich mich nicht auf das Laufen konzentriere, sondern auf einen Vogel oder den Straßenverkehr, merke ich, wie der Puls ansteigt. Dann beginne ich zu walken. Ganz einfach. Das Ziel ist es das Training für mindestens 30 Minuten in diesem ganz bestimmten Pulsbereich durchzuziehen. Also trabe oder walke ich im Wechsel immer genau so, dass der Pulsbereich perfekt getroffen wird. 

Ich finde das unheimlich anstrengend. Viel anstrengender, als einfach so vor mich hinzulaufen. Das ist wirklich richtiges Training, ganz klar. Ich glaube, das kann ich nicht in jeder Einheit perfekt umsetzen. Gut also, dass die Leistungsdiagnostik eine Bestandsaufnahme war, ich aber vorerst noch selbst schaue, wie ich mit den Ergebnissen so umgehe. An die Umsetzung eines Trainingsplans muss ich mich nämlich auch erst mal wieder gewöhnen. Vor allem, wenn er so flexibel ist, wie der, den ich im Kopf habe. Bei 5 °C taugt mein Spray heute ganz gut und ich bin wirklich die ganze Zeit im perfekten Pulsbereich unterwegs. Aber deutlich langsamer als sonst. Und zusätzlich deutlich angestrengter. 

Offensichtlich ein Training, das ganz perfekt auf die Leistungsdiagnostik abgestimmt war. Finde ich irgendwie gut, auch wenn es super ermüdend gewesen ist. Zum Abschluss rudere ich noch ein paar Minuten, weil das den Puls noch etwas oben hält und andere Muskelgruppen trainieren. Wenn schon Muskelkater auf dem Plan steht morgen, dann doch bitte vollumfänglich. Oder?