Zum Thema Geschäftsreisen könnte ich mich ja immer mal wieder auslassen und vom Prinzip her gibt es da ja auch immer wieder neue Erkenntnisse, Tipps und Details, die vielleicht auch anderen helfen. Ich bin seit gestern im schönen Nizza an der Côte d’Azur zum arbeiten. Der Dezember in Nizza ist längst nicht so kalt, wie bei uns, aber im Vergleich zum Sommer hier, ist es schon deutlich merkbar kühler und ungemütlicher. Beim packen des Handgepäcks habe ich trotzdem wert darauf gelegt zum Joggen an der Promenade des Anglais passend ausgestattet zu sein, denn das möchte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Wenn ich schon mal hier bin.

An der Promenade ist es nicht nur besonders schön zum laufen, ich bin auch vom geplanten Hotel schnell dort und zusätzlich ist sie beleuchtet, gut ausgebaut und hat einen tollen Belag. Dass ich hin und wieder zurück laufe, ist dabei integriert, aber wenn ich es nicht täglich tue, tatsächlich zweitrangig, denn der Blick über das Wasser wird mich garantiert entschädigen. Und so lege ich mir gestern Abend, nachdem ich meine Kollegen verabschiedet habe, alles passend zurecht und bin froh, dass ich mir doch eine Windjacke eingesteckt habe. Ganz in kurz kurz wird sicherlich unangenehm kühl. Heute früh springe ich dann flott in die Laufklamotten und ab geht’s in Richtung Hafen.

Morgenlauf

Nizza erwacht langsam, aber stetig. Die Kehrmaschine fährt die Straßen ab, die Bäckereien haben bereits geöffnet und die Sonne schiebt sich langsam aber sicher am Horizont über dem Meer hervor und verdrängt den Mond, der zumindest im Moment noch voll und hoch am Himmel steht. Der Weg zur Promenade ist nicht weit, führt mich am Hafen und an zahlreichen großen Jachten vorbei. Dann sind es nur noch ein paar Schritte und ich sehe die ganze Stadt vor mir. Hier komme ich um eine Kurve, weil die Stadt sich an die Felsen kuschelt und als ich rum bin, steht der Mond wunderbar über der Stadt und ich habe das Meer im Vordergrund. Also das ist ja wirklich atemberaubend. Könnte natürlich auch daran liegen, dass es hier leicht hoch geht. Und selbst, wenn das nur 0,03% sind, so merkt mein Atem das sofort.

Bonjour

Ich laufe auf die weihnachtlich beleuchtete Stadt zu, die langsam erwacht, und habe den Sonnenaufgang im Rücken und den Mond vor mir. Hier ist es sehr belebt, denn trotz oder vielleicht auch gerade wegen der frühen Stunde, sind zahlreiche Jogger unterwegs. Natürlich überholen mich praktisch alle, aber immer mit einem „Salut“ oder „Bonjour“ auf den Lippen und ganz geordnet. Die Promenade ist ja auch super breit.

Und wie ich dann nach einem kleinen Schlenker durch die malerische Altstadt, die ganz hübsch weihnachtlich dekoriert ist, wieder zurück ans Meer komme, drückt mir jemand einen Zettel in die Hand und teilt mit, dass ich durch eine Filmaufnahme laufe. Wenn ich nicht gefilmt werden möchte, soll ich einfach links lang, ansonsten scheint der Zettel die Abtretung aller Rechte, oder so ähnlich zu sein. Immerhin bin ich gerade am laufen und werde dementsprechend nicht anhalten um den nun durchzulesen.

Einpacken

Ich laufe einfach weiter. Von einem Film merke ich nichts, aber der Ausblick ist fabelhaft. Die Sonne, die den Mond verdrängt ist wirklich sehenswert. Ich verstehe alle, die hier morgens ihre Laufkilometer einsammeln und die Stimmung genießen. Das lohnt sich wirklich! Ich bin also sehr froh, dass ich meine Laufklamotten für diese eine Nacht mitgenommen habe und dementsprechend gut ausgestattet bin. Für Sportzeug sollte Platz in der kleinsten Tasche sein, und weil ich recht kleine Füße habe, tragen auch meine Laufschuhe nicht auf.

In Nizza ist es erfreulicherweise nicht richtig kalt, so dass ich mit einer kurzen Laufhose, einem T-Shirt und meiner dünnen Regenjacke gut ausgestattet war. Ich hatte eine Kappe dabei, weil ich Kopfbedeckungen beim Laufen mag, und die hat mir gut ausgereicht. Und beim laufen wird einem ja eher warm, als dass man abkühlt. Gut gepackt also. Ich bin zufrieden. Vor allem, weil das die letzte Geschäftsreise für dieses Jahr war.