Tatsächlich hat mich mein Chef diese Woche komplett ins Büro bestellt. Es gibt viel abzuwickeln und er braucht mich dort. Was genau an meiner Anwesenheit, außer der Gesellschaft, zum Bearbeiten der Themen notwendig ist, weiß ich allerdings nicht. Und er ganz sicher ebenfalls nicht. Manche Anordnungen sind einfach aus Prinzip. Oder sie sind mir halt wirklich zu hoch. Das kann ja auch gut sein. Im Grunde ist es auch wurscht, warum ich aus der Corona Homeoffice Routine ausbreche und ins Büro fahre, ich fahre halt. Und mein Lauftraining mache ich davor. Es ist nämlich absehbar, dass ich das nicht unterkriege, wenn ich mich darauf verlasse, dass das am Nachmittag schon passen wird.
Diesen Fehler habe ich schon viel zu oft gemacht. Ich habe für heute wirklich nicht viel andere Möglichkeiten. Ganz einfach deshalb, weil ich heute um 19h zum gemeinsamen Athletiktraining mit den Damen verabredet bin und ich das nicht kurzfristig absagen möchte. Das ist eben mittlerweile eine leibgewonnene Routine und ich versuche wirklich alles, um das Training durchzuziehen. Außerdem ist so ein regelmäßiges Stabitraining ja auch gesund und hilfreich. Da beißt die Maus ja keinen Faden ab. Ich stehe deshalb also heute einfach entsprechend früher auf, damit ich den Lauf, den Coach Amy in den Plan geschrieben hat, durchziehen kann.
Heute würde es mir allerdings wirklich gut gefallen nicht durchzuziehen. Ich muß mich regelrecht aus dem Bett schleppen. Und dann muß ich zusätzlich daran arbeiten meine Augen richtig zu öffnen. Heute fällt mir das alles schwer. Von einer Routine keine Spur. Dabei war ich schon oft vor dem Frühstück laufen und das war immer total motivierend und hat richtig gut getan. Vielleicht habe ich ja Glück, und die Situation ändert sich noch spontan? So in den nächsten 5 Minuten vielleicht? Ich bin nämlich mittlerweile angezogen und muß mich nur noch für ein paar Schuhe entscheiden.
Bei einem gut ausgestatteten Läuferhaushalt ist das zwar trotzdem nur eine Minutensache… aber immerhin. Ein bisschen Zeit – Zugab, um die Routine zurückkehren zu lassen und damit auch die Motivation. Zumindest gewünscht. Nun ja. Klappen tut das nur bedingt. Aber ist ja auch egal. Ich laufe trotzdem. Motivation hin oder her. Coach Amy hat mir für heute eine Meile auf den Plan geschrieben und damit ist die Sache geritzt. Die Schuhe hab ich dann auch flott an und schon bin ich draußen. Die frische Luft ist herrlich.
Obwohl es heute recht frisch ist. Die berühmte Schafskälte hat uns zwar nicht mehr so heftig im Griff, wie am Wochenende, aber sie ist noch spürbar. Ich habe lange Ärmel an und bin irgendwie froh drum. Die paar Minuten eingehen sind flott abgehakt und dann lege ich los mit der Traberei. Heute fällt mir das irgendwie schwer, aber eine Meile ist ja wirklich mehr als absehbar. Zusätzlich habe ich auch einfach keine Lust, dass die 5km noch länger brauchen. Ich möchte diesen Konditionsaufbau unbedingt. Die Laufrunde soll endlich wieder eine Routine werden. Und zwar eine leibgewonnene. Eine, die man absolviert, um auf andere Gedanken zu kommen. Zum abschalten und Gedanken schweifen lassen.
Und das kommt nicht einfach so. Eine Routine braucht einen gesunden Aufbau. Ich bin bei Coach Amy ja mittlerweile in Woche 5 von 12. Diese Woche stehen außer dieser Meile auch noch drei weitere Läufe auf dem Plan und ich werde diese Woche noch über 3km am Stück Unterwegs sein. Na, wenn der Algorithmus sich da mal nicht übernimmt. Ich bin gespannt.