Ich muss heute ins Büro, also auf die andere Seite von Frankfurt. Das nervt mich kolossal. Nicht, das Büro, da bin ich ganz gerne, auch wenn ich dort viel unproduktiver arbeite, als daheim. Was mich nervt, ist die Autofahrt dorthin. Die Autofahrerei durch das Rhein-Main-Gebiet ist einfach schrecklich. Vor allem zu den Stoßzeiten und besonders freitags. Aber es ist nicht zu ändern, im Büro werde ich heute erwartet, also fahre ich natürlich auch hin. Mit dem Fahrrad. Damit bin ich natürlich absehbar länger unterwegs, als mit dem Auto, ohne Verkehr. Aber ich bin eben absehbar so unterwegs. Es ist nicht so, dass ich mich auf 40 Minuten Fahrtzeit einstelle und dann über 2 Stunden Fahrtzeit habe. 

Mit dem Rad zu pendeln ist wirklich Zeit technisch eine Herausforderung, weil meine Fahrstrecke ja ziemlich lange ist. Aber dass ich meine Zeit so gut einschätzen kann, ist wirklich hervorragend. Und es ist auch einfach extrem entspannend. Auf dem Hinweg, wie auch auf dem Rückweg. Mit meinem Alltagsrad von Velozeit bin ich wirklich gerne unterwegs. Der Gepäckträger ist praktisch und es fährt sich ohne Rucksack wirklich viel angenehmer. Meine zwei Packtaschen, die ich hier und hier vorgestellt habe, sind auch wirklich richtig super. Die eine von Ortlieb, die andere von Valkental. Ich bin auf jeden Fall weiterhin sehr zufrieden. Das sage ich auch Jan, von Velozeit, als ich ihn heute Abend sehe. 

Schrauben für Frauen

Bei Velozeit in Hanau findet nämlich heute ein Schrauberworkshop statt, zu dem ich mich angemeldet habe. Der Schrauberworkshop ist nur für Frauen und sowas finde ich immer gut. Nicht, dass ich mir von Männern nichts beibringen lassen möchte, aber es ist schon so, dass Männer eine Gruppendynamik oft verändern und Frauen unter Frauen eher Fragen stellen. Nicht umsonst haben Radreisen nur für Frauen oder Sportveranstaltungen nur für Frauen gerade Hochkonjunktur. Ich bin heute pünktlich bei Velozeit und kann Jan tatsächlich noch kurz sagen, wie zufrieden ich mit meinem Rad bin. Dann hat er Feierabend und 14 Frauen bleiben mit Mel, Kristin und Timo zurück im Verkaufsraum. 

Wir haben alle unterschiedliche Hintergründe und auch ganz unterschiedliche Räder. Allerdings ist schnell klar, dass sicherlich jede von uns etwas aus dem Schrauberworkshop mitnehmen kann. Die drei Themen, die wir heute Abend behandeln werden, sind umfangreich. Ich bin allerdings nur in einem Thema nicht wirklich drin, was ich ziemlich positiv finde. Klar ist mir nämlich, dass ich mit nur einer Teilnahme an so einem Schrauberworkshop natürlich kein Experte in irgendeinem Bereich werde. Was bekommen wir heute Abend also beigebracht? Timo, der Werkstattleiter von Velozeit, stell mit uns heute eine Schaltung ein, bei Mel wechseln wir Schläuche und Mäntel und Kristin hat ihr total eingedrecktes Rad dabei. Sie zeigt uns, wie es wieder sauber wird.

Schaltung einstellen

Wir werden in drei Gruppen aufgeteilt und meine Gruppe startet bei Timo. Wir stellen also eine Schaltung ein, die wirklich komplett verstellt wurde. Das passiert in der Realität ja erfreulich selten. Zumindest in meiner Realität. Meine Schaltung verstellt sich vielleicht, wenn ich an die Verstellschraube beim Radausbau dran komme und das versuche ich natürlich zu vermeiden. Timo zeigt uns die drei kleinen Schrauben, mit denen die Schaltung justiert wird. Er zeigt uns auch, wie wir eine runter gefallene Kette wieder auf den Zahnkranz bekommen, was wirklich einfach ist, wenn man weiß, wie es geht. Im Grunde ist das alles ja kein Hexenwerk, trotzdem will ich mich diesbezüglich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. 

Schlauch wechseln

Die nächste Station beschäftigt sich mit dem Thema Reifenwechsel. Eigentlich nicht unbedingt Reifen, sondern richtigerweise Schlauchwechsel. Und zu wissen, wie das geht, ist ja auf keinen Fall verkehrt. Erfreulicherweise bin ich in diesem Thema richtig gut drin. Also Reifenheber gegenüber des Ventils ansetzen, Mantel lüften und aus der Felge heben. Im Anschluss den Schlauch herausholen und nach Lecks suchen. Mantel kontrollieren und entweder Schlauch flicken und wieder rein damit, oder gleich einen neuen Schlauch einsetzen. Mel macht das toll. Wir ziehen Mäntel auf und ab und lerne auch gleich noch was über die unterschiedlichen Ventile. Welcher Schlauch auf welche Felge passt und was die Angaben auf Mänteln und Schläuchen bedeuten, erklärt Mel uns auch gleich noch, ehe sie uns einen Satz Schwalbe Reifenheber schenkt und uns zur nächsten Station entlässt.

Rad putzen

Bei Kristin sind wir für heute die letzte Gruppe. Das bedeutet, dass ihr Rad heute schon ordentlich Reinigungsmittel gesehen hat und nur noch partiell Dreck zum Vorschein kommt. Kristin zeigt uns die Bürsten und Reinigungsmittel von Muc Off, die der Zeugwart und ich auch immer gerne nutzen. Obwohl wir Gruppe Nummer drei sind, hat Kristin an ihrem Alltagsrad im Ritzel und in den Kettenblättern noch ordentlich Dreck versteckt, den die Bürsten zum Vorschein bringen können. Beeindruckend, was mit dem richtigen Reiniger und dem passenden Zubehör so möglich ist. Ich würde jetzt nicht sagen, dass das Rad im Anschluss wie neu aussieht, aber es wirkt auch nicht, als wäre es schon 13 Jahre alt. Richtig cool. 

Der Schrauberworkshop war wirklich ein ziemlich cooler Wochenabschluss! Wenn bei Euch mal ein Radladen sowas anbietet: geht hin! Es gibt keine dummen Fragen und etwas Neues sehen und dazu lernen ist für keinen verkehrt. Danke an das Team von Velozeit für die Zeit, die Ihr Euch genommen habt. Mir hat es super gefallen!