Obwohl die Green Machine uns derzeit dienstags nicht begleitet, weil der Stundenplan dagegen spricht, treffen Leia, die Eisenfrau, und ich uns weiterhin. Wir fahren konsequent zusammen ins Homeoffice. Ich bin wirklich begeistert, wie lange das mittlerweile schon klappt. Ich glaube, das liegt vor allem daran, dass jeder so fahren kann, wie er eben möchte. Also normalerweise ist das so. Wenn die Green Machine dabei ist, dann gibt’s ja regelmäßig ein Trainingsprogramm, das sich gewaschen hat. Da machen wir nicht irgendwelches Pillepalle. 

Immerhin wurde die Green Machine am Wochenende beim Triathlon in Roth gerade erst Europameister. Es ist deshalb für mich auch vollkommen klar, warum so verrückte Trainingsprogramme abgefahren werden. Europameister wird man nicht, wenn man nur so vor sich hin pedaliert. Bei Zwift kann man ein Trainingsprogramm zusammen absolvieren und doch kann jeder die Intervalle so durchführen, wie es eben möglich ist. Und wenn ich 2 Watt / Kg Körpergewicht trete, dann ist das auch eine andere absolute Leistung, als wenn das Leia, die Eisenfrau, macht. Wir strengen uns aber vermeintlich ähnlich an. 

Die Green Machine ist heute also verhindert und wünscht uns aber noch viel Spaß. Wir pedalieren heute durch Watopia, weil mir die asiatische Welt weiterhin irgendwie nicht ganz geheuer ist. Wegen der technischen Themen, die wir in der letzten Zeit öfter mal hatten. Wahrscheinlich lag das aber gar nicht an Makuri Islands. Ich bereite mich also heute entsprechend vor und mache einen SpinDown mit meinem Rollentrainer* bevor es losgeht. Und als wir dann starten, die Eisenfrau und ich, ahne ich gar nichts Böses. Ich glaube einfach, dass wir heute gemeinsam durch die Landschaft fahren. Fertig. 

Da kenne ich die Eisenfrau aber schlecht.

Statt dass sie das Pedalieren genießt und ihrer Muskulatur ein bisschen Ruhe gönnt, weil die sich am Wochenende beim Duathlon in Dreieich ordentlich angestrengt hat, wird sie kreativ. So kreativ, wie es sonst nur die Green Machine ist. Leia, die Eisenfrau, teilt das heutige Trainingsprogramm mit. Wir fahren immer 30 Sekunden im Wechsel schnell und langsam und das für eine vorher festgesetzte Zeit. Aha. Also das stelle ich mir so im ersten Moment ja ganz witzig vor, aber dann kommt es mir schnell. 30 Sekunden sind zu kurz um mich wirklich zu erholen. 

Das hat sie sich doch mit Absicht ausgedacht. Warum verhält sie sich nicht so, als hätte sie Muskelkater? Was stimmt denn da nicht mit der Eisenfrau? Hat sie sich etwa nicht richtig angestrengt? Das kann ich wiederum kaum glauben. Wenn es eine Wettkämpferin gibt, dann ist das die Eisenfrau. Gut. Das erste Programm steht an und ich radle mir ab Minute 15 für 5 Minuten mit 30/30 Intervallen die Seele aus dem Leib. Weiß Leia, die Eisenfrau, überhaupt, wie lange 5 Minuten sind. 5 ganze Minuten!!! Sie ist doch verrückt! Aber gut. Ich mache mit. Bin ich dann auch verrückt? Oder weiß ich einfach, dass es morgens mit Programm gleich viel besser ist? 

Wahrscheinlich schon. Ich fahre also total verrückt mit und wir geben alles. Meine technischen Problemchen sind weiterhin nicht behoben. Die Steigungen und Gefälle werden noch immer zeitverzögert weitergegeben. Das heißt, ich fahre ganz locker, wenn der Bildschirm 8 % anzeigt und wenn die Steigung dann vorbei ist, wird mein Widerstand schwerer und ich komme bei den 0 % kaum hinterher.  Da muss ich noch mal ran. Immerhin könnte es mit der Meet-up Funktionalität von Zwift zusammen hängen. Oder eben auch nicht. 

Obwohl oder gerade weil ich komplett durchgeschwitzt vom Rad steige und meine Beine deutlich spüre, bin ich sehr zufrieden mit unserem Training heute. Wie cool von Leia, der Eisenfrau, dass sie dieses Programm ausgerufen hat! Mein Weg zum IRONMAN 70.3 Duisburg wird sicherlich von vielen solcher Trainingsprogramme geprägt sein.