Um das Ironman VR4 Rennen erfolgreich abzuschließen, benötige ich noch einen 10km Lauf und dann noch eine 40km Radeinheit. Das VR4 ist im Grunde eine Olympische Distanz, ohne Schwimmen. Logischerweise ohne Schwimmen. Es sind ja alle Schwimmbäder geschlossen und für für die meisten Seen ist es noch etwas frisch. Wahrscheinlich werden die, sobald sie warm genug sind, dann allerdings ebenfalls gesperrt. Ich kann mir zumindest im Moment noch nicht vorstellen, dass 200 Leute am See liegen, dicht an dicht und gemeinsam schwimmen gehen. Da muß ja nur einer das Virus haben und schwups sind alle infiziert.

Ich habe mir also für dieses Wochenende zahlreiche sportliche Unterhaltsamkeiten in den Tagesablauf eingeplant. Gestern morgen die 5km für den Rock ’n‘ Roll Marathon VR1, und dann natürlich noch das Athletiktraining mit den Anderen über die Videoschalte. Freitag habe ich den 3km Lauf für das Ironman VR4 schon abgehakt. Statt die 1500m der Olympischen Distanz zu schwimmen, läuft man einfach die doppelte Entfernung. Und für heute ist dann also der 10km Lauf eingeplant und heute Nachmittag dann noch eine 40km Radrunde bei Zwift. Da die Schlafanforderung mich heute hat lange im Bett verweilen lassen, gibt’s auch etwas später Frühstück, als gedacht. Aber wofür soll ich mich auch stressen? Maximal könnte ein früheres Loskommen für die 10km Runde nur bedeuten, dass weniger Menschen unterwegs sind. Allerdings ist 10h ja immer noch recht früh und die meisten Leute werden eher den sonnigen Nachmittag für einen Spaziergang nutzen.

Oder zum draußen radeln. Richtig voll wird es sicherlich nicht sein. Wir haben hier auch wirklich viel Feld, Wald und Wiese, zusätzlich noch die Nähe zum Main und natürlich die umliegenden Regionen wie Vogelsberg, Wetterau, Rhön oder Taunus. Da werden sich die Erholungsuchenden um diese Uhrzeit sicherlich gut verlaufen. Ich habe mir über Komoot eine passende Strecke rausgesucht. Klar, kann ich die 10km auch einfach mit einer altbekannten Strecke absolvieren und noch eine Runde dran hängen. Aber jetzt hab ich ja nun mal Komoot. Und da bietet es sich ja geradezu an zu schauen, was es so im fußläufig erreichbaren Angebot gibt.

So ganz gut komme ich mit der Komoot App noch nicht klar, aber da ich mich auskenne, wird das schon passen. Den Weg, die sie mir vorschlägt, kenne ich zwar jetzt so direkt nicht, aber ich bin nie super weit von daheim weg und kann das so einfach ausprobieren. Ich ziehe mich also um und überrede den Zeugwart, dass er mitkommt. Frische Luft und ein 10km langer Waldlauf, werden ihm gut tun. Und vielleicht entdecken wir ja auch ein paar neue Strecken, die wir dann zum Joggen aufwärmen können? Ich bin auf jeden Fall gespannt und so schnappe ich mir meine Aevor Fronttasche und starte Komoot, als wir loslaufen. Die App führt uns zuerst mal zu dem Startpunkt. Und zwar dem Start, den der Urheber dieser Strecke gesetzt hat. Das ist ein Wanderparkplatz im Wald, der uns auch bekannt ist.

Die Ansagen der App sind rechtzeitig und leicht verständlich. Manchmal kann ich nicht recht glauben, dass wir wirklich da lang sollen, weil es eher nach Querfeldein, als nach Wanderweg aussieht. Allerdings haben wir uns ja auch vorgenommen, einfach etwas Neues auszuprobieren und so lassen wir uns von der App eben auch ganz neue Wege zeigen. Das kommt einem in der Corona Virus Zeit, wo es ja auch, oder vor allem, darum geht Abstand zu Anderen zu halten, ganz gelegen. Es scheint mir, dass es hier den Hauptweg gibt, den ich kenne. Und dann gibt es eben noch zahlreiche Schleichwanderwege, de den Hauptweg umschiffen, sich aber nie besonders weit davon entfernen. Trotzdem, oder gerade deshalb, begegnen uns hier kaum Menschen.

Auf den Hauptwegen sind immer mal Fahrradfahrer unterwegs, oder Hundeführer. Insgesamt ist die Anzahl der Erholungsuchenden aber gut überschaubar und ich kann meinen 10km Lauf für die Olympische Distanz hier ohne viel Stocken absolvieren. Wenn man walkt ist das Stocken ja auch sowieso egal. Beim Walken ist auch immer noch Zeit für ein paar Fotos. Das macht das Walken im Vergleich zum Laufen für mich auch so attraktiv. Natürlich laufe ich auch mal gerne, allerdings finde ich es dann nicht so prima, ständig anzuhalten. Wenn ich laufe, dann will ich das am Stück tun. Wenn ich walke, ist es mir egal, ob ich kurz anhalte, weil ich jemandem ausweiche, oder eben ein Foto mache.

Komoot führt uns heute wirklich viele Wege, die wir noch nicht kannten. Die grobe Richtung ist immer klar und natürlich sind wir hier auch schon gewesen. Aber diese Wege, die uns die App führt, die haben wir noch nicht genommen. Eine schöne Abwechslung auf jede Fall und irgendwie auch sehr spannend, dass es genau da, wo wir schon viele Male unterwegs waren, noch weitere Wege gibt, die uns nicht aufgefallen sind. Zum Abschluss des Ausflugs, habe ich die 10km, die für das Ironman VR4 auf dem Programm standen, in der Tasche und stoppe die Uhr. Natürlich ist die Geschwindigkeit für den Laufabschnitt der Olympischen Distanz total langsam, aber wie schon mal erwähnt, kommt es ja auf die Strecke an, nicht darauf, dass ich vorne mit dabei bin.

Heute Nachmittag werde ich den Radteil noch bei Zwift fahren. Ich habe Lovis gefragt, ob sie mir Gesellschaft leistet.