Mit dem Rad Alltagsstrecken zu fahren, ist aktuell echt mein Favorit. Da ich aber nicht so fit bin und die Kurzatmigkeit mich regelmäßig einschränkt, bin ich schon länger nicht mehr mit dem Rad ins Büro gependelt. Die Strecke ist einfach entsprechend lange und wenn ich mit dem Rad hinfahre, dann muss ich ja auch mit dem Rad wieder heim fahren. Die eh schon lange Strecke von über 30 km verdoppelt sich also zwangsläufig. Der öffentliche Nahverkehr ist keine wirkliche Option. Erstens ist die Fahrradmitnahme oft beschränkt oder wegen Überfüllung nicht möglich und zweitens fahre ich einfach nicht gerne Bus und Bahn. Jeder Sitz ist dreckig, überall liegt Müll und die Mitfahrer sind auch nicht immer so, wie ich gerne fahren würde. 

Zusätzlich ist die Mitnahme von Fahrrädern im öffentlichen Nahverkehr ja auch immer mit der Überwindung von Treppen verbunden und dafür ist mein Alltagsrad von Velozeit, wenn ich damit zur Arbeit fahre, einfach zu schwer. Ich habe ja immer meine beiden Taschen dabei und die sind entsprechend gefüllt. Alleine mein normaler Arbeitsrucksack ist immer schwer, weil ich meinen Laptop, Anschlüsse, Banktokens usw. immer dabei habe. Dazu brauche ich auch noch ein Mittagessen, weil das Büro so abgelegen liegt, dass ich mir in der Pause nicht einfach etwas holen kann. Mein Rad ist also einfach schwer und nicht Bus oder Bahn geeignet. 

Heute fahre ich mit dem Rad zur Arbeit. Ich probiere es einfach mal. Nicht umsonst habe ich mir als Alltagsrad zum Pendeln ein E-Bike gekauft. An den Gepäckträger kann ich meine zwei Packtaschen machen und wenn es schwierig wird, oder ich einfach zu fertig bin, dann kann ich den Motor nutzen und es mir ein bisschen leichter machen.  Wenn ich fit bin, lasse ich die Unterstützung abgeschaltet. So einfach ist das. Für die Hinfahrt zur Arbeit ziehe ich mir Armlinge und eine Jacke an. Die 11 °C sind ganz schön frisch und der Nebel hat sich noch nicht gelichtet. Eigentlich hätte ich mir auch ein Bufftuch anziehen können, aber soweit hat mein Herbstgehirn noch nicht gedacht. 

Die Fahrerei ins Büro ist anstrengend und ich bin froh, dass ich mir ein ordentliches Mittagessen eingepackt habe. Mit mir waren extrem viele Radplendler unterwegs. Anders, als früher, wo ich außerhalb vom Frankfurter Stadtgebiet praktisch alleine unterwegs war, befinde ich mich nun auf sehr vielen Kilometern meiner Strecke in guter Gesellschaft. Pendeln mit dem Rad hat sich anscheinend etabliert. Die Radwege sind gut gefüllt und auch auf den Straßen sind unheimlich viele Radler unterwegs. Ich fahre natürlich auch einige Kilometer ohne Begleitung, aber das ist bei über 30 Kilometern auch nicht so verwunderlich. Auf dem Rückweg ist es ähnlich. Zwar sind auch unheimlich viele Autos unterwegs und die A5 serviert einen Stau, aber Radfahrer begegnen mir auch wieder viele. Sehr viele. 

Einige Radfahrer fahren noch mit Rucksack, die meisten mache es aber so, wie ich, und nutzen einen Gepäckträger. Das kann ich gut nachvollziehen, weil es einfach so viel angenehmer ist, als alles auf dem Rücken zu transportieren. Als ich heute zu Hause ankomme, bin ich fix und fertig. Nach der Dusche und dem Abendessen schlafe ich praktisch sofort.